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Cordatusempfang Österreicher mit Reformation in Stendal

Der Cordatusempang am Dienstagabend in Stendal hatte österreichische Momente.

Von Volker Langner 31.10.2017, 20:04

Stendal l Beim Cordatusempfang in der Katharinenkirche, zu der Stendals Oberbürgermeister Klaus Schmotz (CDU) und Regionalbischof Christoph Hackbeil zum Reformationstag eingeladen hatten, stand die Evangelische Kirche Österreich im Blickpunkt. Und das nicht von ungefähr. Conrad Cordatus, der von 1540 bis zu seinem Tode 1546 als Superintendent von Stendal der Reformation in der Hansestadt und darüber hinaus in der Mark Brandenburg zum Durchbruch verhalf, war Österreicher.

Als zuverlässig, treu und bescheiden, charakterisierte Ingrid Bachler den Kirchenmann und Menschen Conrad Cordatus. Die Oberkirchenrätin der Evangelischen Kirche Augsburgischen Bekenntnisses in Österreich hielt den Festvortrag. Dabei ging sie auf Impulse der Reformation in Österreich ein und natürlich auf das Wirken von Cordatus. Faktenreich war der Vortrag, locker-launig ihre Art. So erzählte sie, sie habe gehört, die österreichische Sprache würden viele Gäste des Abends mit Urlaub verbinden. „Also bitte zurücklehnen – aber nicht die Augen zumachen“, forderte sie ihre Zuhörer auf. Denen berichtete sie von einigen Parallelen. So sei sie zwölf Jahre in der Pfarrgemeinde Wels in Oberösterreich tätig gewesen. Im dortigen Pfarrhaus gebe es wie im Stendaler Dom einen Cordatussaal. Und über Cordatus und Luther sagte sie, beide Reformatoren könnten im gleichen Jahr, nämlich 1483, geboren sein; definitiv starben sowohl Luther als auch Cordatus 1546.

Nicht nur Bachler sorgte gestern Abend für österreichische Klänge in der Katharinenkirche. Zu Gast war dort auch der Gesandte der Botschaft Österreichs in Deutschland, Andreas Somogyi, der sich freute, dass „die österreichische Kirche hier in den Mittelpunkt gestellt wird“.

Vor dem Empfang, bei dem wie in den Vorjahren die sogenannten Cordatusbrötchen als Imbiss angeboten wurden, fand in der Marienkirche ein musikalischer Festgottesdienst statt.