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Corona-Krise Aus Bettwäsche werden bunte Masken

Im Stendaler Charity-Shop wird seit Wochen genäht. Dank zahlreicher Stoffspenden entstehen Mundschutzmasken - für einen guten Zweck.

Von Nora Knappe 12.05.2020, 11:00

Stendal l Masken, Masken, Masken... An die 1000 Stück haben die Frauen im Charity-Shop des Vereins Maranata schon angefertigt. Doch bei aller Monotonie und Wiederholung der Handgriffe kommt den Näherinnen ihre gute Laune nicht abhanden. Der große Raum, in dem sonst Begegnungscafé, Kreativwerkstatt, Handarbeitsgruppe und Selbsthilfetreff ihr Domizil in Stendal haben, ist seit vier Wochen Nähstube.

Petra Borner, Rosemarie Demmin, Nelli Schmidt und Ilona Zinke sowie Katharina Feuerherdt und Barbara Miesterfeldt haben zu einem routinierten Arbeitsablauf gefunden – die einen schneiden Stoffstücke zu, die anderen fügen sie nähbereit zusammen, die anderen nähen an der Maschine, bevor die gesäumten Masken noch die Ohrenbänder verpasst bekommen. Und schließlich werden die bunten Schutz­accessoires stapelweise in Kisten verstaut.

Dass all dies hier geschieht, geht auf die Idee von Charity-Shop-Leiterin Katharina Feuerherdt zurück, deren Mutter vom Pflegedienst betreut wird, wobei sich einmal herausstellte, dass selbiger Maskenbedarf habe. „Und so fing es an“, sagt Feuerherdt, „die ersten Masken bekamen die Pflegedienstmitarbeiter.“ Seither häuften sich die Anfragen, auch Physiotherapien und die Dialysestation wurden bedacht, ebenso die eigenen Mitarbeiter im Adra-Shop nebenan sowie weitere Filialen dieser Wohltätigkeitsläden. Sie alle bekamen die Mundnasenschutze aus kochbarem Baumwollstoff umsonst.

„Wer sie privat braucht und möchte, kann die Masken bei uns im Shop gern kaufen“, so Feuerherdt. Drei Euro als Unkostenbeitrag werden verlangt. Schließlich mussten auch Garn und Bänder besorgt werden und ist das Maskenanfertigen bei aller Freude eben auch anstrengend.

Aber all das war und ist in diesem Umfang nur möglich, weil es nach einem Aufruf zahlreiche Stoffspenden gab. „Vor allem viele ältere Frauen kamen zu uns und haben ihre Baumwollschätze gebracht, Bettwäsche und Tischtücher“, schildert Barbara Miesterfeldt. „Das war zum Teil sehr emotional, die Leute strahlten richtig, weil sie auf diese Weise ihren Teil am Gemeinwohl beitragen konnten und sich so darüber freuten.“ Und genau diesen Spenderinnen gilt „unser großes, großes Dankeschön“, so Miesterfeldt.