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Museum Corona sorgt im Winkelmann-Museum in Stendal für Stille in den Ausstellungsräumen

Von Leon Zeitz 16.04.2021, 14:26

Stendal

Ein leerer Eingangsbereich, kein erstauntes Kinderlachen im Familienmuseum, Ausstellungsräume, die nur mit Exponaten und nicht mit Menschen gefüllt sind. Das ist die derzeitige Realität des Winkelmann-Museums in Stendal.

Vor ungefähr sechs Wochen hat es seine Türen wieder geöffnet und Menschen in Stendal und dem Umland nutzen auch die Möglichkeit eines Besuchs. Doch ist der Unterschied zu Zeiten ohne Pandemie spürbar. „Das ist keine echte Öffnung“, sagt die Museumsdirektorin Dr. Stephanie-Gerrit Bruer. Sie und ihre Mitarbeiter tun alles, um möglichst viele Angebote präsentieren zu können. Über Fördergelder wurden Luftvirenreiniger aufgestellt, es wurde ein Hygienekonzept entwickelt und die wenigen Besucher werden gestaffelt, damit auch die Abstandsregeln eingehalten werden können.

Hoffnung liegt im Sommer

Allerdings können Veranstaltungen und Führungen nicht realisiert werden, denn dafür sind die Ausstellungsräume zu klein. „Vermutlich werden wir auch bald wieder ganz schließen“, so Kathrin Schade, wissenschaftliche Kuratorin des Museums. Große Hoffnungen legen Bruer und Schade in den Sommer. „Nach dem ersten Lockdown letztes Jahr lief es im Sommer wirklich gut. Es wäre schön, wenn sich das dieses Jahr wiederholen würde, vielleicht auch schon im Mai“, sagt Schade. Wenn es draußen warm und sonnig ist, wären auch wieder Freiluftveranstaltungen umsetzbar.

Einige Projekte mussten durch Corona auch verschoben werden. Darunter auch die Sonderausstellung „Die Katze ist die Sonne selbst“, welche in Zusammenarbeit mit dem Liechtensteinischen Landesmuseum ins Leben gerufen wurde. Im Mittelpunkt sollte dabei unter anderem die Kulturgeschichte der Katze stehen. Besuchern wird dabei sogar die Möglichkeit geboten, Fotos ihrer Stubentiger einzusenden. Das Projekt sollte eigentlich schon vergangene Woche beginnen, wurde verschoben und nun steht der Starttermin immer noch in den Sternen. „Die Vorbereitungen für kommende Projekte laufen zwar auf Hochtouren, doch verschiebt sich alles andauernd“, bemerkt Bruer.

Damit die Menschen jedoch nicht vollständig auf Kultur verzichten müssen, hat sich das Museum um ein umfangreiches digitales Angebot bemüht. Seit Beginn des Jahres werden auf der Homepage jeden Sonnabend Filme gezeigt. Darüber hinaus gibt es viel Bildmaterial und sind Informationen im Netz zu finden. „Das ersetzt nicht den Museumsbesuch“, sagt Bruer, „doch können wir so den Kontakt halten und Interesse wecken.“

Am meisten fehlt ihr die Nähe zu den Menschen. Das Wiederherstellen der Bindung zu Besuchern und vor allem zu den Kindern, zählt neben einer coronafreien Zukunft zu ihren größten Wünschen.