1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Stendal
  6. >
  7. Angebote für die Gesundheit: Diese Stendaler sagen Rheuma den Kampf an

Angebote für die Gesundheit Diese Stendaler sagen Rheuma den Kampf an

Von der Idee bis zu drei Sportgruppen und vielen Veranstaltungen hat sich die Rheumaliga Stendal in 35 Jahren entwickelt. Warum Rosemarie Reimann von Beginn an dabei ist.

Von Anna Lisa Oehlmann 12.11.2025, 05:45
Seit 35 Jahren ist Rosemarie Reimann (links) bei der Rheumaliga dabei. Es gratulierte Vorsitzende Gudrun Kurzhals.
Seit 35 Jahren ist Rosemarie Reimann (links) bei der Rheumaliga dabei. Es gratulierte Vorsitzende Gudrun Kurzhals. Foto: Anna Lisa Oehlmann

Stendal - „Wo ist denn die Zeit geblieben?“, fragt Rosemarie Reimann und lacht. Die 87-jährige Stendalerin ist seit der Gründung vor 35 Jahren Mitglied bei der Rheumaliga Stendal. Bei einer Feierstunde blickte sie auf ihre Höhepunkte in dieser Zeit zurück.

Seit rund 45 Jahren lebt Rosemarie Reimann mit Gelenkrheuma. Als ihre damalige Ärztin, Dr. Vera Stackfleth, ihr von der Idee erzählte, einen Verein zu gründen, war die Stendalerin begeistert. Sie stieg gleich in die Vorstandsarbeit ein. „Die ersten Jahre haben wir uns bei der Vorsitzenden Gerda Gronostay zu Hause getroffen“, erinnert sie sich. Nachmittags haben die Vorstandsmitglieder über Aktivitäten für die Selbsthilfegruppe beraten.

„Wir hatten ja damals keinen eigenen Raum“, erzählt Rosemarie Reimann. Das änderte sich vier Jahre später. Am 31. August 1994 war die 87-Jährige dabei, als die erste Rheuma-Beratungsstelle im Roland-Ärztehaus in Stendal eröffnet wurde.

Hockersport, Funktionssport und Wassergymnastik bei der Rheumaliga in Stendal

1996 verzeichnete der ehrenamtlich geführte Verein das 100. Mitglied. Heute sind es seit der Corona-Pandemie konstant rund 70 Mitglieder.

Ein Mal in der Woche treffen sich viele von ihnen zum Funktionssport mit Physiotherapeutin Brigitte Beewen. Reimann ist Mitglied der Hockergruppe, die Gudrun Gbur leitet. Wer noch etwas fitter ist, für den geht es mit Ines Jahs auf die Matte in der Turnhalle am Winckelmann-Gymnasium. Für die Organisation der Wassersport-Gruppe im Altoa, die seit März 1994 aktiv ist, zeichnet Heidrun Schaff verantwortlich.

Vorsitzende Gudrun Kurzhals und ihr Stellvertreter Reinhard Kurzhals dankten bei der Feier bei Bohne und Praline in Stendal den Sportgruppenleiterinnen (von links): Gudrun Gbur, Ines Jahs und Heidrun Scharff.
Vorsitzende Gudrun Kurzhals und ihr Stellvertreter Reinhard Kurzhals dankten bei der Feier bei Bohne und Praline in Stendal den Sportgruppenleiterinnen (von links): Gudrun Gbur, Ines Jahs und Heidrun Scharff.
Fotos: Anna Lisa Oehlmann

Ausflüge der Selbsthilfegruppen kamen auch nicht zu kurz. „Ich bin sogar mit nach Riga gefahren“, erinnert sich Rosemarie Reimann. Der Platz der Vorsitzenden war damals frei geworden. Ein Höhepunkt für die gelernte Betriebs- und Verkehrseisenbahnerin war das Treffen mit den Eisenbahnern in der Hauptstadt Lettlands.

Fachvorträge zu Gesundheit und Ernährung in Stendal

Auch an den Rommé-Nachmittagen nimmt sie bis heute gern teil – auch wenn sie die Karten mittlerweile nicht mehr halten kann. „Wir spielen jetzt Rummikub. Mit den Steinen geht das besser“, sagt die Stendalerin. Bei Fachvorträgen zu Gesundheit und Ernährung von Ärzten und Fachleuten ist sie ebenfalls gern dabei. „Was immer schön ist, sind die Fahrten nach Bad Wilsnack“, sagt Rosemarie Reinmann. Dort gehen die Mitglieder zum Beispiel schwimmen.

Die Aktivitäten und die Krankheit schweißen die Mitglieder der Rheumaliga zusammen. Sie spenden einander Hoffnung und Mut. „Das allerbeste ist die Gemeinschaft und der Zusammenhalt“, sagt die Witwe. „So kommt man mal unter Leute.“

So kommt man mal unter Leute.

Rosemarie Reimann, seit 35 Jahren Mitglied der Rheuma-Liga Stendal

„Kaffee getrunken haben wir schon immer“, sagt die 87-Jährige und blickt auf ihre Kaffeetasse und den Kuchen auf dem Tisch im Gewölbekeller des Cafés Bohne und Praline in Stendal. Dort feierten die Mitglieder mit Weggefährten wie dem Oberarzt für Rheumatologie am Johanniterkrankenhaus, Dr. Michael Purschke, Amtsärztin Annette Schwark-Witte vom Landkreis Stendal und Altoa-Geschäftsführer Marcus Schreiber ihr 35-jähriges Bestehen.

Oberbürgermeister Bastian Sieler hob hervor, wie wichtig die ehrenamtliche Arbeit der Rheumaliga ist. „Ich wünsche Ihnen für die nächsten Jahrzehnte Mut, Kraft und Gesundheit.“