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Einwohnerzahl Nach zwei Plus-Jahren wieder Minus

In der Hansestadt Stendal lebten Ende 2016 insgesamt 40 979 Einwohner - und damit 227 weniger als zum Vorjahresstichtag.

Von Donald Lyko 10.01.2017, 01:00

Stendal l Das Jahr 2014 brachte der Kernstadt Stendal erstmals nach der Wende wieder ein Plus in der Einwohnerzahl. Konkret waren es 340 Einwohner mehr als 2013. Und auch im Folgejahr 2015 wurde statistisch noch etwas draufgelegt: Die Einwohnerzahl stieg um weitere 201 auf insgesamt 31 942 in der Kernstadt. Besonders deutlich fiel damals der Anstieg der Einwohner im Stadtgebiet Bürgerpark auf, zu dem die Gemeinschaftsunterkunft am Möringer Weg gehört. Im Jahr 2015 und auch zu Beginn des Jahres 2016 waren dort zeitweise alle Plätze belegt, zuvor nicht genutzte Wohnungen und Eingänge wurden wieder hergerichtet.

Im vergangenen Jahr kamen aber deutlich weniger Flüchtlinge und Asylbewerber in den Landkreis Stendal und damit auch nach Stendal, so dass die Zahl der Bewohner in der Gemeinschaftsunterkunft rückläufig war. Viele Plätze sind aktuell nicht besetzt. In Zahlen heißt das konkret für das Stadtgebiet Bürgerpark: Lebten dort Ende 2015 noch 579 Menschen, waren es ein Jahr später nur noch 275, also mehr als 300 weniger. Dies dürfte einer der Hauptgründe dafür sein, dass die Einwohnerzahl in der Kernstadt nach zwei Plus-Jahren für das Jahr 2016 mit einem Minus abschließt – einem Minus von 149 Personen auf zusammen 31 793.

Nicht alle, die nicht mehr in der Gemeinschaftsunterkunft wohnen, sind aber von Stendal fortgezogen, sondern haben innerhalb der Stadt eine eigene Wohnung bezogen, hauptsächlich im Stadtseegebiet – dem mit Abstand größten Stadtteil Stendals. Aber auch dort gab es einen ganz leichten Rückgang bei den Einwohnern. Nachdem von 2014 zu 2015 ein deutliches Plus von 203 Einwohnern zu verzeichnen war, sank die Zahl zum Ende des vergangenen Jahres um 27 auf insgesamt 10 257, heißt es in der Statistik, die die Stadtverwaltung jetzt vorgelegt hat. Damit leben rund gerechnet ein Drittel aller Kernstadt-Bewohner und ein Viertel aller Stendaler (inklusive Ortsteile) im Stadtseegebiet.

Mit Blick auf die Einwohnerzahl ist die Bahnhofsvorstadt der zweitgrößte Stadtteil. Dort setzte sich der Zuwachs der vergangenen Jahre fort, Ende 2016 waren es zusammen 4560 Einwohner. In Süd ging die Zahl der Einwohner weiterhin etwas zurück. In der Altstadt und im Stadtgebiet Ost gab es hingegen ein erwähnbares Plus, während die Entwicklung in den anderen Stadtteilen recht stabil verlief. Die Altstadt profitiert unter anderem von einer regen Bautätigkeit, zum Beispiel an der Rohrstraße und im Bereich Karnipp, zudem von größeren Sanierungs- und Umbauprojekten. So wurden zum Beispiel die ersten Wohnungen im ehemaligen Gefängnisgebäude an der Hallstraße bezogen. Weitere Wohnungen dürften in diesem Jahr folgen, zudem kommen mit Abschluss der Arbeiten an der alten Post (Hallstraße/Ecke Poststraße) weitere Wohnungen direkt in der Altstadt auf den Markt.

Mit dem Stichtag 31. Dezember 2015 lebten in der Hansestadt Stendal mit all ihren Ortsteilen 40 979 Menschen und damit 227 weniger als zum Vorjahr. Nach dem Plus von 2015 gab es damit auch in der Gesamtstatistik wieder ein Minus. Am einwohnerstärksten war Stendal zur Wendezeit, als rund 50 700 Menschen in der Kreisstadt lebten – und damals gehörten bis auf Borstel und Wahrburg die heutigen Ortsteile noch nicht einmal dazu.

Mit Abstand größter Ortsteil ist weiterhin Wahrburg, der sich über einen kleinen Zuwachs bei den Einwohnern freuen kann. Auf den Plätzen folgen Uenglingen und Uchtspringe. An den Einwohnern gemessen ist Vollenschier mit 58 Einwohnern der kleinste Ortsteil der Hansestadt, gefolgt von Dahrenstedt und Welle. In den einzelnen Orten gibt es die üblichen Schwankungen, mal sinkt durch Wegzüge und Sterbefälle die Einwohnerzahl, mal gibt es mit Geburten und Zuzügen einen leichten Zuwachs. Extreme statistische Ausschläge sind auch für das vergangene Jahr in den Stendaler Ortsteilen nicht zu verzeichnen. Gemessen an der Gesamteinwohnerzahl wohnt etwa jeder vierte Hansestädter in einem der Ortsteile.