Landtagsabgeordneten-Serie: Dorothea Frederking (Bündnis 90/Die Grünen) Erdwärme statt CO2-Verpressung gefordert
Stendal l Eine gemeinsame Initiative aller altmärkischen Landtagsabgeordneten erhofft sich Dorothea Frederking (Bündnis 90/Die Grünen) in Sachen CO2-Verpressung. "Seit 17. August ist das Kohlendioxidspeicherungsgesetz in Kraft, es ermöglicht den Ländern, die Verpressung in bestimmten Gebieten für unzulässig zu erklären", sagt sie. Schleswig-Holstein und Niedersachsen wollen von dieser Länderklausel Gebrauch machen, Sachsen-Anhalt sollte dies auch tun, meint sie.
Drei Jahre bleiben nach der Ankündigung, um den Ausschluss fachlich fundiert zu begründen. Ein Grund ist für Frederking die Möglichkeit auf dem Gebiet der Stadt Arendsee Erdwärme zu nutzen. "Nach dem Gespräch mit Bürgermeister Klebe ist mir klar, dass das sehr, sehr vielversprechend ist", betont sie.
Ein Gespräch führte sie auch mit der Familie Wachtel in Estedt. "Ich habe mein Versprechen eingelöst und mir ihren Kuhstall angesehen", sagt die Landtagsabgeordnete. Die Dokumentation der Gabe von Antibiotika hatte sie interessiert. In der Tat sei es bei Rindern so, dass nur das erkrankte Tier Medikamente bekommt, anders als bei der Geflügelzucht. "Wir sind aber grundsätzlich dafür, dass weniger Antibiotika gegeben werden, auch um die Resistenzbildung zu vermeiden", stellt sie den Standpunkt ihrer Fraktion klar.
Ebenso am Herzen liegt ihr die Speichertechnologie auf dem Weg zur 100-prozentigen Versorgung mit erneuerbaren Energien. Angetan ist Frederking von dem Pilotprojekt "Power to Gas", das in Prenzlau mit überschüssigem Strom aus Wasser den Wasserstoff absondert, der dann in Erdgas verwandelt wird, um ihn zu speichern. Er kann dann sowohl als Erdgas genutzt als auch bei Bedarf wieder zu Strom gewandelt werden. "Als Standort könnte ich mir sehr gut Arneburg vorstellen", schlägt sie vor.
Noch vor der Sommerpause hatte die Bündnisgrüne eine kleine Anfrage zur gentechnischen Forschung in Sachsen-Anhalt gestellt. "Es gibt keinen Anbau und nur drei Felder mit Freistellungsversuchen", sagt sie. Eine seriöse Foschung kann sie nicht erkennen, das sei eine große Chance zum Ausstieg.
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