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Fan-Gemeinde Rekord beim Simson-Treff in Bismark

Die Zahl der Teilnehmer beim Simson-Treff des Fördervereins des Waldbades Möllenbeck/Dobberkau war so groß wie nie zuvor.

Von Axel Junker 20.07.2020, 21:00

Möllenbeck l „Das haben wir nicht gewollt“, schwebte Lars Reimann am vergangenen Sonnabend zwischen der Freude über den großen Zuspruch zum fünften Simsontreffen und dem Verhindern von einem Verkehrs-Chaos im Bismarker Stadtzentrum. 153 Zweiräder hatten sich auf dem Nettoparkplatz eingefunden und die motorisierte Kundschaft des Discounters hatte so seine Probleme, die Einkäufe durch die Simson-Schar zu bekommen. Per Megafon brachte Reimann, Organisator und Mitglied im Förderverein des Waldbades Möllenbeck/Dobberkau, Ordnung in die versammelte Simson-Gemeinde.

Vom Parkplatz aus führte die Gemeinschaftsfahrt zunächst durch die Stadt und im Anschluss über Büste und Meßdorf nach Möllenbeck. Die Zahl der 153 Kräder hatte in Bismark ein Damen-Quartett ermittelt. „Wir haben unabhängig voneinander gezählt“, versicherten die vier Frauen im Rahmen der Volksstimme-Recherche. Laut- und abgastark verließ der bemerkenswerte Simson-Tross die Stadt. Die Organisatoren sprachen am Abend von etwa 200 Fahrzeugen. So viele Teilnehmer wurden bei keinem Treffen zuvor gezählt.

Im und am Waldschwimmbad Möllenbeck/Dobberkau stand unter anderem ein Wettbewerb für Zweierteams auf dem Programm. Nach einem kurzen Sprint mussten die Simsons angeworfen werden und jedes Paar hatte in der näheren Umgebung vier farbige Staffelstäbe einzusammeln. Als Erste erreichten der Poritzer Otto Steffens und der Badinger Jan Schlüter das Ziel.

Ein Ehrenpreis wartete auf den Simson-Fahrer, der die weiteste Anreise hinter sich hatte. Andreas Lemke war in gut vier Stunden aus Halle (Saale) in die Altmark gelangt. Nach der Überprüfung der Wohndaten erhielt der Hallenser einen Kaffeebecher mit Corona-Logo.

Die älteste Simson präsentierte am Sonnabend in Möllenbeck Torsten Cyris aus Brunau. Sowohl seine SR2E als auch er selbst sind Baujahr 1963. Das „SR“ bedeutet Simson-Rheinmetall, das „E“ steht für Export. Das SR2 war auch international begehrt und wurde sogar in die USA exportiert. „Alles noch Originalteile“, versicherte Cyris. „Nur der eine Bowdenzug ist neu.“

Bei der Suche nach der jüngsten Fahrerlaubnis stieß Lars Reimann auf seine Tochter Victoria. Die hatte erst am 3. Juli 2020, also gerade einmal 15 Tage zuvor, ihren Schein gemacht. So erfolgte die Ehrung familien- (Reimann) und ortsintern (Dobberkau).

Das zahlenmäßig stärkste Simson-Team stellten am Wochenende die Bismarker. Lars Reimann versprach pro Team-Mitglied eine Portion Pommes. Da die Bismarker beim Durchzählen nicht zügig genug waren, gab es für die etwa 30 Fahrer nur 15 Pommes-Portionen.

Zur Wahl stand am Sonnabend natürlich auch wieder die „Simson of the day“. Jedermann konnte sich an der Abstimmung beteiligen und seine Auswahl auch begründen. Mit Beschreibungen wie „geiler Look“ und „Grenztruppe“ fanden die Beteiligten in Andy Möller aus Poritz ihren Favoriten. Möller hatte seinem Zweirad einen Armee-Tarn-Look verpasst und kam damit anscheinend bei der Simson-Gemeinde gut an.

Erstmals wurde beim Möllenbecker Simsontreffen auch das weitläufige Gelände des Waldschwimmbades einbezogen. „Wir haben am Sonnabend mehr als 240 Besucher gezählt“, erzählte Ortsbürgermeisterin Doreen Albrecht für den Förderverein des Freibades. Das ständige Hinein- und Hinausgehen wurde durch Wäscheklammern reguliert. So behielt der Förderverein den Überblick über die Besucherzahl, die aufgrund der Corona-Pandemie noch eingeschränkt ist.