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Feste in Stendal Tendenz geht in Richtung Fusion

Das Stendaler Stadtseefest und das Kinder- und Familienfest auf dem Mönchskirchhof sollen zu einem werden.

Von Thomas Pusch 18.01.2017, 00:01

Stendal l Seit 1997 gibt es das Kinder- und Familienfest anlässlich des Weltkindertages auf dem Mönchskirchhof, fünf Jahre später fand erstmals das Stadtseefest statt. Die Verwaltung möchte beide Feste zum Kinder- und Familienfest am Stadtsee zusammenlegen (Volksstimme berichtete). Als erstes Gremium beschäftigte sich am Montagabend der Ausschuss für Jugend, Frauen, Familie und Soziales mit der Verwaltungsvorlage.

„Sind denn alle Beteiligten gefragt worden, eigentlich handelt es sich doch um zwei Veranstaltungen mit unterschiedlichen Ausrichtungen, ein Quartiersfest und ein Kinderfest“, eröffnete Ausschussvorsitzender Enrico Schild (Die Linke) die Diskussion. Wer denn auf die Idee des Zusammenlegens gekommen sei, wollte er wissen. „Ich habe zwar nicht mit allen, aber mit sehr vielen gesprochen“, antwortete Uwe Bliefert, Sachgebietsleiter für Sport, Jugend und Stadtteilmanagement. Die Vereine seien durchaus bereit, bei beiden Festen mitzumischen, würden aber an ihre Grenzen stoßen und ihren eigenen Ansprüchen nicht mehr genügen. Wir wollen niemandem etwas wegnehmen, sind aber überzeugt, dass wir mit der Zusammenlegung eine neue Qualität schaffen können“, meinte Bliefert.

Jörg Böhme (CDU) wollte wissen, ob denn auch bei dem neuen Fest die Möglichkeit bestehen werde, dass Vereine und Schulen zu ihren Gunsten Kuchen verkaufen können, immerhin ein wichtiger Bestandteil des Kinderfestes auf dem Mönchskirchhof. Die Hygienevorschriften seien sehr streng, die Stadt trage dafür die Verantwortung und auch am Mönchskirchhof sei das immer eine Gratwanderung gewesen, erläuterte Bliefert. „Aber wenn das nicht funktioniert, dann sind die Schulen doch nicht dabei, denn fürs Steinebemalen bekommen die nicht genug Geld“, gab Anette Lenkeit (Ortsteile) zu bedenken. „Wenn wir es schaffen, für die hygienischen Voraussetzungen zu sorgen, dann am Stadtsee“, versicherte Bliefert.

Schild gab sich allerdings noch nicht zufrieden. Als die Stadtverwaltung vor zehn Jahren vorschlug, beide Feste im zweijährlichen Rhythmus abwechselnd zu veranstalten, positionierte sich seine Fraktion dagegen und setzte sich durch. „Wir haben für den Erhalt beider Feste gekämpft und ich kann noch nicht beurteilen, ob man jetzt ein Fest verliert oder ein besseres bekommt“, sagte er. Ihm fehle einfach die Konzeption.

„Feste sind der Höhepunkt eines Jahres, die Kinder- und Jugendarbeit findet das ganze Jahr über statt, da kommen die Beteiligten ans Limit“, argumentierte Bliefert erneut. Wenn man das Fest sehr eng an die Ferien heranlege, müsste es doch möglich sein, einen Termin für die neue Veranstaltung zu finden, meinte Wilfried Wollenberg (SPD). Ein Termin steht in der Tat noch nicht fest, ebenso in wessen Händen die Organisation liegen wird. „Die beiden Vorbereitungskomitees werden gebündelt und ein gemeinsames Konzept erstellen“, sagte Klaus Ortmann, Leiter des Büro des Oberbürgermeisters, dem das Veranstaltungsmanagement angegliedert ist.

Ein neuer Termin steht derweil noch nicht fest. Das Konzept werde dann erstellt, wenn sich die Stadträte für die Zusammenlegung der Feste ausgesprochen haben. Die endgültige Entscheidung fasst der Hauptausschuss in seiner Sitzung am 6. Februar.

Die Mehrheit des Sozialausschusses stimmte am Montagabend für die Fusion. Enrico Schild und Björn Eckhard Dahlke (Bündnis 90/Die Grünen) enthielten sich.