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Feuerkatastrophe Zwei Familien verloren in Bittkau ihr Haus

In Bittkau (Landkreis Stendal) schlug ein Wald- und Feldbrand auf zahlreiche Gebäude über. Das Feuer war kaum in den Griff zu bekommen.

Von Birgit Schulze 30.06.2019, 21:22

Bittkau l Am Sonntagnachmittag gegen 14 Uhr wurden die ersten Feuerwehren nach Bittkau geschickt, zunächst soll es einen größeren Flächenbrand gegeben haben, der schnell auf ein Waldstück und dann auf angrenzende Häuser übergegriffen hatte. Zwei Wohnhäuser in der Blumstraße brannten lichterloh, sie seien nicht zu retten, sagte Einsatzleiter Thomas Rudel vor Ort.

Neben seiner Mannschaft aus Lüderitz/Groß Schwarzlosen war „alles, was verfügbar“ an Rettungskräften vor Ort. Faktisch alle Feuerwehren der Einheitsgemeinde Tangerhütte sowie weitere aus Tangermünder und dem Stendaler Raum rückten an, mehr als 150 Feuerwehrleute kämpften vor Ort bei fast 40 Grad Hitze gegen die Flammen. Wie viele Liter an Durstlöschern sie dabei in sich hineinschütteten, das zählte niemand mehr.

Nachgefordert wurde am späteren Nachmittag auch Unterstützung von der Bundeswehr, weil die mit zusätzlichen Tanklöschfahrzeugen bei der Wasserversorgung gebraucht wurden. Der Großteil des Wassers musste per Tanker aus der Elbe herangeschafft werden. Nachschub für die Atemschutzgeräte musste organisiert werden, die Löscharbeiten in den dichten Rauchschwaden zogen sich hin. Kreisbrandmeister Ringhard Friedrich war mit vor Ort und auch der Katastrophenschutz des Landkreises.

Aus allen Richtungen wurden Wasserleitungen gelegt, die Einsatzfahrzeuge und Feuerwehrleute fluteten das Dorf. Dass es eine Sperrung einzelner Straßen wegen zu starker Rauchentwicklung gegeben haben sollte, das wollte Ringhard Friedrich, der vor Ort die Öffentlichkeitsarbeit übernommen hatte, nicht bestätigen.

Es habe aber Durchfahrtsbeschränkungen aufgrund des hohen Aufgebots an Einsatzfahrzeugen geben müssen, sagte er. Anwohner seien außerdem immer wieder aufgefordert worden, Türen und Fenster geschlossen zu halten. Und dann gab es zwischenzeitlich noch Sorgen um Öltanks unter einem der beiden brennenden Häuser. Problematischer aber wären Gastanks, so Friedrich.

Zwei Schäferhunde wurden aus einem der brennenden Objekte gerettet, bei den Menschen gab es zum Glück keine schweren Verletzungen. Wenn aber selbst ein alter Hase im Brandschutz die Lage als bedenklich einstuft und davon spricht, dass es hoffentlich kein weiteres Übergreifen durch weiteren Funkenflug gibt, dann läuft es dem Beobachter auch bei fast 40 Grad kalt den Rücken hinunter.

Den Funkenflug hatten die Einsatzkräfte permanent im Blick, zeitweise landeten die kleinen Zündflammen sogar hinter den Einsatzfahrzeugen.

Die Mitarbeiter der Notfallseelsorge kümmerten sich um die beiden Familien, die von jetzt auf gleich wohnungslos geworden waren und auch das Ordnungsamt der Einheitsgemeinde war direkt vor Ort und versuchte noch am Abend eine Notunterkunft über die Wohnungsgesellschaft der Kommune zu organisieren. Zur Brandursache werde es voraussichtlich erst Anfang der Woche erste Erkenntnisse geben, so die Polizei vor Ort.