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Flugplatz Stendal Segelflieger suchen Deutschen Meister

Nach der Eröffnung der Segelflug-DM am Montag auf dem Flugplatz Stendal gingen die 107 Starter zum Pflichttraining in die Luft.

Von Donald Lyko 04.07.2017, 02:00

Stendal l Um seiner Aufgabe als Schirmherr auch wirklich gerecht zu werden, hatte Verkehrsminister Thomas Webel (CDU) einen solchen dabei: einen großen Schirm. Den spannte er während der Eröffnung der Deutschen Segelflug-Meisterschaft gestern Vormittag auch gleich als hoffentlich gutes Omen für den Wettbewerb auf. „Denn wenn man einen Schirm dabei hat, regnet es ja meistens nicht“, sagte der Minister – und ließ den Schirm gern da für die kommenden zwei Wochen.

Denn bis zum 15. Juli dauert die Deutsche Meisterschaft, bei der die Titel für die 15-Meter-Klasse, die 18-Meter-Klasse und die Offene Klasse vergeben werden. Nachdem bis Sonntag die Teams angereist und am Abend begrüßt worden waren, ging es am Montag mit dem Pflichttraining los. Um 12 Uhr startete die Offene Klasse auf die rund 490 Kilometer lange Strecke über die Dübener Heide, weiter in Richtung polnische Grenze und den Fläming wieder zurück. In der Offenen Klasse nehmen 31 Segelflieger am Wettkampf teil, in der 15-Meter-Klasse sind es 35. Mit 41 Teilnehmern stellt die 18-Meter-Klasse das größte Feld. Um die Titel kämpfen auch amtierende Deutsche Meister und Teilnehmer an internationalen Meisterschaften, darunter die frischgekürte Weltmeisterin in der 18-Meter-Klasse, Katrin Senne (Baden-Württemberg).

Wenn es das Wetter zulässt, wird an fast jedem der kommenden Tage geflogen. Jeder gültige Flug geht in die Wertung ein, mindestens vier gewertete Flüge müssen es am Ende aber sein für die Vergabe der Meisterschaftstitel. Sechs Wertungsflüge sollten es sein für die Qualifikation für die Nationalmannschaft.

Vom ausrichtenden Aero-Club Stendal und dem Veranstalter, der Bundeskommission Segelflug im Deutschen Aero-Club, wurden die Piloten und ihre Begleiter erstmals in einem der beiden Hangars begrüßt. Die Ehrenamtlichen vom Stendaler Aero-Club und die Flugplatzgesellschaft Stendal-Borstel hatten schon vor Monaten die Voraussetzungen geschaffen, hatten alte Mauern herausgerissen und Platz geschaffen. Vor einigen Tagen war noch einmal der Boden gereinigt worden, eine Bühne wurde aufgebaut, Tischreihen wurden aufgestellt. Fahnen aller Bundesländer und Informationen zum Flugplatz als lufthistorischem Denkmal runden das einladende Ambiente ab. Denn im Hangar – bei früheren Wettkämpfen musste ein Zelt aufgestellt werden – finden die morgendlichen Inforunden für die Piloten, die sogenannten Briefings, statt. Dabei werden die Flugaufgaben des Tages vorgestellt und das zu erwartende Wetter. Das kann für den Laien noch so gut aussehen, für die Segelflieger zählt nur eines: Die Thermik muss stimmen.

„Fliegt mit Sicherheit“, gab Henning Schulte, Präsident des Luftsportverbandes Sachsen-Anhalt und Wettbewerbsleiter dieser DM, den Startern mit auf den Weg. Er wünscht sich, dass die Organisatoren am Ende ihre „Gesellenzeit“ erfolgreich und mit Votum der Aktiven beenden und die Gastgeber sagen können: „Wir sind auch Meister.“

Bevor Stendals OB Klaus Schmotz (CDU) die offizielle Eröffnung vollzog und dies mit dem Wunsch verband: „Nehmen Sie etwas vom Flair der Altmark, der Hansestadt Stendal mit nach Hause“, hatte Wolfgang Müther, Präsident des Deutschen Aero-Clubs, seinerseits einen Wunsch geäußert: dass die Meisterschaft ein „erfolgreicher Wettbewerb wird und ein gesellschaftliches Ereignis der besonderen Klasse“.