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Förderverein Schnelle Eingreiftruppe fürs Theater

Der Förderverein des Theaters der Altmark Stendal zog am Freitag Bilanz seiner jüngsten Tätigkeit.

Von Volker Langner 20.03.2017, 00:01

Stendal l „Der Theaterförderverein ist keine Kuh, die im Himmel gefüttert wird“, umschrieb Ulrich Nellessen die Weisheit, dass nur das Geld ausgegeben werden könne, das vorhanden sei. Doch gleichzeitig machte der Vorsitzende des Fördervereins deutlich, dass das Theater weiterhin mit einer „liebe- vollen Förderung“ rechnen dürfe.

Während der Jahreshauptversammlung des Vereins, die am Freitagabend im Theatercafé über die Bühne ging und die Michael Müller und Michael Dziuk musikalisch einleiteten, wurde die Unterstützung der Freunde und Förderer des Theaters im vergangenen aufgelistet. Sie reicht von der Anschaffung von Lautsprecherboxen und Kissen für Kindersitze, über die Finanzierung des Figurenklubs in der Stendaler Kunstplatte bis zu Fotoarbeiten für das Spielzeitheft und eine Nähmaschine für die Schneiderei. Rund 14 350 Euro stehen damit finanziell zu Buche.

Doch es zählt nicht allein die materielle Unterstützung. Intendant Alexander Netschajew, der den Förderverein als „schnelle Eingreiftruppe“ bezeichnete, bedankte sich ebenso für die Ausgestaltung des Ruheraumes und die Abwicklung der Tombola beim Theaterball.

„Es ist gut für das Theater, dass es Freunde und Förderer gibt“, machte Netschajew deutlich und gab schon den einen und anderen Fingerzeig, wo weitere Unterstützung willkommen wäre: Auf der Wunschliste stehen vier Open-Air-Scheinwerfer für das Sommertheater im Gerberhof und die Finanzierung eines Fotografen für das Projekt „Traumfabrik“, an dem das TdA gemeinsam mit Stendaler Schulen derzeit arbeitet.

In Anlehnung an Martin Luther sagte der Intendant mit einem Schmunzeln: „Wer Gutes tun will, muss es verschwenderisch tun.“ Jens Schößler, stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins, nahm den Ball auf, sprach ebenfalls mit Augenzwinkern von „zielführender Verschwendung“. Und Nellessen schätzte ein: „Der Förderverein verdient seinen Namen. Wir versuchen, was geht.“

Dabei war er dann auch schon beim Blick in die nähere Zukunft. Die Theaterpreisverleihung findet am 22. September statt; gleichzeitig wird das 20-jährige Vereinsbestehen begangen. Zudem möchte der Verein eine Veranstaltungsreihe ehemaligen Mitgliedern des Theaterjugendclub des TdA widmen. Vereinsmitglied Claudia Klupsch informierte: „Im Theaterjugendclub reifte ihr Entschluss, Schauspiel zu studieren. Einige sind inzwischen Bühnenprofis, andere genießen noch ihre Ausbildung. Sie sind in alle Winde verstreut, an Theatern engagiert und in Film und Fernsehen zu sehen. Doch eines haben sie gemeinsam: In Stendal standen sie das erste Mal auf der Bühne.“

Der Theaterförderverein holt sie nun für einen Abend zurück. In Solo-Auftritten in der Reihe „Von einem, der auszog…“ erlebt sie ihr allererstes Publikum noch einmal. Sie erzählen von ihren Erlebnissen in der Theaterwelt, geben Einblicke in aktuelle Rollen und Vorhaben. Die Wiedersehensreihe startet in der kommenden Spielzeit mit Alexander Frank Zieglarski (Greifswald), Dominik Bliefert (Hamburg), Tammy Gierke (Leipzig) und Alexander Abramyan (Berlin).

Eine weitere Veranstaltung regte Netschajew an: eine lange Nacht des Grundgesetzes. Dabei solle nach seinen Vorstellungen im Vorfeld der Bundestagswahl im September aus dem Verfassungswerk gelesen und darüber diskutiert werden.