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Forderung Kampf gegen Raupe ist Landessache

Das Land will die Kommunen bei der Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners unterstützen. Für Annegret Schwarz ein überfälliger Schritt.

Von Rudi-Michael Wienecke 13.06.2018, 18:07

Bismark l Der Bürgermeister von Seehausen, Rüdiger Kloth, sorgte Anfang Juni 2018 für Schlagzeilen. Nachdem ein achtjähriges Mädchen nach dem Kontakt mit den Raupen des Eichenprozessionsspinners (ESP) einen allergischen Schock erlitten hatte, zeigte er sich wegen „Körperverletzung im Amt“ selbst an. Nun reagierte das Land Sachsen-Anhalt und teilte mit, dass es künftig die Kommunen bei der Bekämpfung des Schädlings unterstützen werde.

„Es ist schlimm, dass ein Bürgermeister diesen Weg gehen muss, ehe das Land wach wird“, kommentierte die Bismarker Einheitsgemeindebürgermeisterin Annegret Schwarz. Seit drei Jahren werde das Problem diskutiert und seit drei Jahren habe Magdeburg die Kommunen mit dem Problem alleingelassen. In diesem Zusammenhang hob die Bürgermeisterin allerdings hervor, dass man in dieser Sache mit dem Landkreis Stendal sehr gut zusammenarbeite.

Auch Annegret Schwarz habe sich unlängst in einer Zwickmühle befunden. Nachdem mehrere ESP-befallene Eichen einem Sturm zum Opfer fielen, hätten diese aus Gründen der Gefahrenabwehr beräumt werden müssen. Sie habe sich allerdings dagegen entschieden, denn auf der anderen Seite galt es die Gesundheit der ehrenamtlichen Feuerwehrleute zu schützen. „Ein Teufelskreislauf“, so die Bürgermeisterin.

Nach wie vor fordert sie, dass das Land Sachsen-Anhalt mit anderen Bundesländern gleichzieht und die flächendeckende Bekämpfung der Raupe in die eigenen Hände nimmt. Nur wenn alle Eichen behandelt werden, könne man dem Eichenprozessionsspinner, der, wie der Name schon sagt, weiterzieht, zu Leibe rücken. Bestes Beispiel sei der Spielplatz in Garlipp. Dort seien die kommunalen Bäume zwar behandelt worden, das bringe aber wenig, wenn wenige Meter davon entfernt unbehandelte private Bäume stehen. „Nach wie vor lade ich die Gesundheitsministerin ein, auf dem Spielplatz Rasen zu mähen“, so Schwarz. Gleichzeitig zeigte sie aber auch Verständnis für die privaten Baumbesitzer, die keine Kosten übernehmen wollen, die nicht geklärt sind.

Entsprechend habe eine erste Bestandsaufnahmen nach der diesjährigen Bekämpfungsaktion gezeigt: Gegenüber dem Vorjahr seien keine Fortschritte zu erkennen, es sei zwar nicht schlechter, aber auch nicht besser geworden.