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Frauenhaus Bauarbeiten am Frauenhaus nötig

Das Stendaler Frauenhaus hat Bedarf an Bauarbeiten.

Von Donald Lyko 14.03.2018, 00:01

Stendal l Was muss baulich am Frauenhaus in Stendal gemacht werden? Die Beantwortung dieser Frage hatten die Mitglieder des städtischen Sozialausschusses der Verwaltung als Hausaufgabe aufgetragen, nachdem sich der Frauenhausverein während einer der vorangegangenen Sitzungen vorgestellt hatte. Die Beantwortung übernahm am Montagabend Georg-Wilhelm Westrum, Leiter des Amtes für Stadtumbau und Sanierung.

Er stellte nicht nur die reinen Zahlen und Maßnahmen vor, sondern auch die Sicht der Verwaltung zur (Nicht-)Notwendigkeit und zur möglichen zeitlichen Umsetzung sowie die Frage, ob die Stadt als Vermieter des Gebäudes bestimmte Arbeiten bezahlen müsse oder ob dies der Trägerverein des Frauenhauses muss.

Erst einmal zu den nüchternen Fakten: Die Erneuerung der Sanitäranlagen sieht die Bauverwaltung derzeit als nicht notwendig an, die Kosten von rund 45.000 Euro müsste die Stadt tragen. „Und die Arbeiten wären nur möglich in einem leeren Gebäude“, erklärte Westrum. Fenster und Türen, die uneingeschränkt geöffnet werden können, die Erneuerung/Nachrüstung der Sicherungsanlage für Jalousien, ein neuer Stromkasten, neuer Trinkwasseranschluss, Fällen der Tannen und neue Einfriedung – unter dem Strich listete er Arbeiten im Gesamtumfang von 59.200 Euro auf. Hinzu kommen Anregungen von der Polizei wie Bewegungsmelder oder permanente Außenbeleuchtung, Sicherheitsfolie für die Kinderzimmer-Fenster, die sogenannte Pilzkopftechnik zur Fenstersicherung, eine Gegensprechanlage, Haustürsicherung und Übersteigschutz am Zaun. Alles zusammen würde 24 200 Euro kosten. Die Gesamtsumme: 83.400 Euro. Die Instandhaltung wurde mit dem Mietvertrag (der in diesem Jahr erneuert werden muss) dem Mieter übertragen, für die Instandsetzung ist grundsätzlich der Vermieter, also die Stadt, zuständig.

Westrums Einschätzungen wie „kann man machen“, „müsste sicher in Zukunft in Angriff genommen werden“, „wäre zeitnah zu machen“ oder „ist aus Verwaltungssicht fraglich“ kamen bei den Ausschussmitgliedern nicht gut an. Das alles sei ihm zu unkonkret, das jetzt Vorgelegte reiche ihm nicht aus, kritisierte Jörg Böhme (CDU/Landgemeinden-Fraktion).

„Das Haus muss auf Vordermann gebracht werden, die Stadt sollte ein ordentliches Gebäude vorhalten“, fordert er. Er erwarte, „dass die Stadt reagiert. Sonst komme ich im Stadtrat mit einem Antrag, der sich gewaschen hat.“ Er erwartet bis zum Hauptausschuss in zwei Wochen „von der Verwaltung etwas, das Hand und Fuß hat“. Es gehe darum, „solide etwas auf die Beine zu stellen“. Dem schlossen sich die anderen Sozialausschuss-Mitglieder an. Unter anderem seine Fraktionskollegin Christel Güldenpfennig, die das Augenmerk auf die Sicherheitsvorkehrungen und deren Notwendig lenkte. „Die Polizei gibt diese Empfehlungen sicher nicht umsonst“, sagte sie.

„Wir sollten uns hier nicht streiten. Wir sind uns einig, dass für die Frauen dort etwas gemacht werden muss. Es wird teuer werden, aber wir müssen einen Weg finden, wie wir es lösen“, sagte Wilfried Wollenberg (Fraktion SPD/FDP/Piraten/Ortsteile) zum Abschluss der Diskussion.