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Freizeit Altoa ist zunehmend Energiefresser

Die vier Pumpen zur Wasseraufbereitung im Stendaler Schwimmbad werden Anfang August ausgetauscht.

Von Bernd-Volker Brahms 21.07.2018, 01:01

Stendal l Mehrere 100 000 Euro müssen jährlich beim Altoa für Fernwärme und Strom ausgegeben werden. Und die Kosten steigen weiter an. Dem soll bald – zumindest ein kleiner Riegel – vorgeschoben werden. Es sollen bei dem Schwimmbad die vier Pumpen zur Wasseraufbereitung ausgetauscht werden. 50 000 Euro kostet dies, wie Geschäftsführer Marcus Schreiber auf Nachfrage mitteilt. Es soll eine signifikante Senkung der Stromkosten erfolgen und auch Einsparungen beim CO2-Ausstoß geben. Die Altoa GmbH nimmt dafür Fördermittel des Bundesumweltministeriums in Anspruch.

Die Pumpen sollen ab Montag 6. August ausgetauscht werden, wenn das Altoa die übliche Wartungspause einlegt. Drei Wochen lang soll geschruppt und geschraubt werden.

Aber warum muss das ausgerechnet im August passieren, wenn noch schönes Sommerwetter zu erwarten ist? „Es gibt keine passende Zeit dafür“, sagt Geschäftsführer Schreiber. In Stendal habe man sich entschlossen, die Schließung jeweils nach den Sommerferien anzusetzen. „Im Oktober beginnt dann schon wieder die stark besuchte Hallenbad- und Saunasaison“, erklärt er. Außerdem laufen auch viele Kurse. Und der Schwimmunterricht der Schulen soll abgesichert sein. Anfang August ist damit aus seiner Sicht das geringste Übel für eine Schließung.

Der Geschäftsführer kann auf stabile Besucherzahlen verweisen. 2017 kamen 140 724 Besucher in das Bad. Und auch der Zuspruch in 2018 bewege sich in diesem Rahmen, sagt Schreiber.

Auch das Betriebsergebnis ist relativ stabil. Für 2018 wird mit einem Minus von 455 300 Euro kalkuliert. Die Summe wird jeweils aus der Stadtkasse ausgeglichen. Darüber hinaus bekommt die Badgesellschaft seit 26 Jahren ein jährliches Nutzungsentgelt dafür, dass die Schulen kostenlos ihren Sportunterricht im Altoa machen dürfen. Allerdings wurde für 2018 der Zuschussbedarf um 30 000 Euro erhöht. Hierbei ist unter anderem ein Umsatzrückgang beim Betrieb der Eisbahn berücksichtigt, aber auch höhere Energiekosten.

Ohnehin wird da Alter des Bades zunehmend zu einem finanziellen Risiko, wie Schreiber im Wirtschaftsplan für 2018 darlegt. Der finanzielle Spielraum der GmbH werde durch zunehmende Reparaturen an Technik und Gebäude beeinflusst. Außerplanmäßige Instandhaltungsmaßnahmen seien nur über zusätzliche Mittel aus der Stadtkasse zu stemmen. Dies sei unbedingt erforderlich, um die Altoa GmbH nicht in Zahlungsschwierigkeiten zu bringen.