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Gartenlust Rankel-Zucchini unter Berlin-Flagge

Dietmar Fleischer aus Stendal ist Kleingärtner mit Leib und Seele. Derzeit erfreut er sich an einer besonderen Zucchinipflanze.

Von Volker Langner 24.09.2016, 01:01

Stendal l Die Parzelle von Dietmar Fleischer ist leicht auszumachen. Über ihre weht eine Berlin-Fahne. Doch in der Gartensparte „Roland“ im Stendaler Süden sticht der gebürtige Berliner, der mit seiner Familie als Dreijähriger nach Borstel zog, nicht nur mit der Flagge heraus. In seinem Garten, der mehr als ein Hobby für ihn ist, „kriechen“ die Zucchinis nicht wie üblich am Boden, sondern rankeln in die Höhe.

„Das war Blitzidee“, erzählt der 76-Jährige. Hintergrund war die durch Pilze hervorgerufene Pflanzenkrankheit Mehltau, die in den Vorjahren Fleischers Zucchinis zugesetzt hatte. „Die Pflanze, die ich jetzt in die Höhe wachsen lasse, hat keinen Befall“, freut sich der Kleingärtner.

Seine „Rankel“-Zucchini hat er in einem Gärtnermarkt gekauft. „Eine ganz normale Pflanze.“ Rund 1,40 Meter ist die in die Höhe gewachsen, gestützt mit einem Rohr und weiteren Stäben. „Das ist ja eine schwere Last. Die Zucchinis bringen Gewicht mit. Eine Frucht wiegt schon mal bis zu 1000 Gramm“, erzählt Dietmar Fleischer. Die Pflanze hält er stets feucht. „Sie hat viel Durst“, sagt er und fügt schmunzelnd an: „Als Dank für das Wässern schaut sie mich glänzend an.“

Und gebiert fleißig Früchte. Elf hat Dietmar Fleischer bislang geerntet, zwei weitere dürften demnächst gepflückt werden. Die meisten hat er verschenkt, weil die Ernte seinen Verbrauch deutlich übersteigt. Aber natürlich lässt er sich die Zucchini auch gern selbst schmecken. „Das ist schnelles Essen“, sagt er und verrät sein Lieblingsrezept: klein schnippeln, schmoren, mit bunten Speck und Schmand versetzen – fertig. Dazu genehmigt sich Dietmar Fleischer zumeist Pellkartoffeln.

Das „schnelle Essen“ bereitet er sich hin und wieder gleich im Garten zu. Denn die Scholle, die er seit 1972 bewirtschaftet, ist sein Lebensmittelpunkt. Von April/Mai bis Ende September ist der Rentner, der unter anderem als Kfz-Schlosser arbeitete und jetzt im Stadtseegebiet wohnt, zumeist in seinem Garten anzutreffen.

Dort baut er so ziemlich alles an, was im Garten so wächst. Das reicht von Kartoffeln und Erdbeeren über Bohnen und Heidelbeeren bis zu Sellerie und Weintrauben. Zudem setzen Blumen Farbtupfer.

Dietmar Fleischer schwärmt: „Alles was blüht, das lässt mein Herz aufgehen.“ Und ebenso verzückt blickt die Zucchinipflanze, die sich unter der Berlin-Flagge in die Höhe reckt.