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Gelbe Tonne Müllstreit eskaliert immer weiter

Ein Stendaler Hausverwalter und eine Hausbesitzerin bekommen Forderungen von Cont-Trans für die Kontrolle von Mülltonnen ins Haus geschickt.

Von Bernd-Volker Brahms 19.04.2017, 01:01

Stendal/Tangerhütte l Die Tangerhütter Entsorgungsfirma Cont-Trans überzieht den Stendaler Hausverwalter Thomas Larek mit weiteren Forderungen für die Kontrolle von Mülltonnen. Schon im Dezember 2016 hatten sich die Rechnungen für Kontrollen bei diesem auf 1993,50 Euro summiert. Im Februar und März legte die Firma nach und möchte nun 607 Euro für jeden Entsorgungstermin von der Hauseigentümerin haben, in deren Auftrag Larek das Haus in der Tangermünder Straße verwaltet. „Die bekommen keinen Cent“, sagt Larek.

Damit eskaliert der Müllstreit immer weiter. Wie die Volksstimme berichtete, hatte es auch schon Verfahren am Landgericht und am Amtsgericht gegeben, wo bei es um die angebliche Äußerung „Stasi-Methoden“ von Larek ging. Beide Verfahren gingen zugunsten des Hausverwalters aus. Es wird allerdings Berufungsverfahren geben.

Aus der neuerlichen Kostenaufstellung, die über das Rechtsanwaltsbüro Wulf & Collegen in Stendal versandt wurde, ist ersichtlich, dass zu jedem Entleerungstermin eine Vorkontrolle, eine Entsorgung und eine Nachkontrolle stattfinden und entsprechend bezahlt werden soll. Es werden dabei bis zu zwei Arbeitsstunden je Person berechnet. Die Hausbesitzerin wird aufgefordert, eine Klärung der offenen Rechnung über die Kanzlei vorzunehmen, „über Kosten, die ausschließlich durch Ihren Mieter Thomas Larek, der sich dort als Hausherr und Hausverwalter aufspielt“, zustande kommen. „Das ist blanke Erpressung“, sagt Larek. Er erwäge nun eine sogenannte „negative Feststellungsklage“. Dass heißt, die Firma muss dann gerichtlich, die Rechtmäßigkeit der Forderung belegen.

Es komme regelmäßig zur Konfrontationen vor der Haustür, außerdem werde unsachgemäß mit den betriebseigenen Tonnen umgegangen, sagt Cont-Trans-Mitarbeiter Norman Mattke. Daher seien die Kontrollen erforderlich. „Der beansprucht Polizei- und Ordnungsrecht, was ihm nicht zusteht“, sagt Larek.