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Geldautomat Bankkunden stehen auf der Straße

Der Bürgersteig der Hallstraße in Stendal ist auf Höhe des Geldautomaten sehr schmal. Kunden haben sich beschwert.

Von Thomas Pusch 23.09.2016, 01:01

Stendal l Zahlreiche Leser wandten sich in den vergangenen Tagen an die Volksstimme. Ihr Kritikpunkt war die neue Filiale der Sparda-Bank am Marktplatz und der Geldautomat an der Hallstraße. Einer von ihnen war Frank Kothe. „Ich war mit dem Kinderwagen unterwegs und der Bürgersteig der Hallstraße ist bei dem Geldautomaten so schmal, dass ich gar nicht wusste, wo ich den Kinderwagen lassen sollte“, meinte der Stendaler. Der Raum, in dem neben dem Geldautomaten ein Serviceautomat untergebracht ist, sei auch zu eng. Sehr großzügig hingegen ist die Filiale, allerdings ist dort wiederum nur ein Geldautomat installiert. Wenn mehrere Kunden vor dem Automaten an der Hallstraße warten, könnte es gefährlich werden, weil oft auch die Fahrbahn als Wartefläche genutzt wird.

Auf Volksstimme-Nachfrage zeigte man bei der Sparda-Bank-Zentrale in Berlin wenig Verständnis fürs Unverständnis der Kunden.

„Wir sind ein wenig traurig über die Reaktion einiger Stendaler. Unsere Entscheidung, in die Hansestadt zu investieren und eine moderne Bankfiliale zu eröffnen, müsste angesichts der wirtschaftlichen Prognosen eigentlich für großen Zuspruch sorgen und öffentliche Anerkennung finden“, heißt es in der Antwort von Pressesprecher Tobias Jacob Berten.

Der Zukunftsatlas des Prognos-Instituts habe Ende Mai düstere Zukunftschancen für Kommunen und Landkreise in Sachsen-Anhalt prophezeit und der strukturschwache Landkreis Stendal sei im Ranking auf Position 402 und damit auf dem letzten Platz gelandet.

Bei der Konzeption einer Filiale sei es wichtig, dass diese zukunftsfähig ist. Das heißt, dass die Sparda-Bank vorausschauend planen und Trends bei den Nutzergewohnheiten berücksichtigt. „In Stendal ist zu beobachten, dass es insbesondere in Stoßzeiten zu Engpässen kommt. Wir verstehen, dass niemand gern wartet“, räumt der Pressesprecher ein, gibt sich dann aber auch belehrend: „Vielleicht lohnt es sich, die eigenen Gewohnheiten zu überprüfen: Muss man wirklich stets zum Monatsende die SB-Technik der Bank nutzen? Oft sieht die Welt nur einen einzigen Tag später schon ganz anders aus“. Natürlich unterstütze die Bank ihre Kunden auch gerne dabei, das Online-Banking für sich zu entdecken. Bargeld bekommt der Kunde so natürlich nicht.

„Wir glauben an Stendal, und wir glauben an das Potenzial dieses Standorts. Gerade deshalb dürfen wir jedoch den Blick auf die Wirtschaftlichkeit unserer Filiale nicht aus den Augen lassen. Wir werden die Entwicklung in Stendal auf jeden Fall weiter beobachten und sind dazu auch im engen Kontakt mit unserem Filialteam“, sicherte Berten zu.

Eine Nachfrage mit der Bitte, sich auf die Frage nach der Gefährdung durch den schmalen Bürgersteig und die Möglichkeit, in der Geschäftsstelle einen weiteren Geldautomaten einzurichten, zu beziehen, blieb gestern allerdings unbeantwortet.