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Gesundheitsreport Altmärker melden sich selten krank

Laut DAK-Gesundheitsreport herrscht in der Altmark landesweit der zweitgeringste Krankenstand.

Von Thomas Pusch 26.10.2017, 11:37

Stendal l Der Krankenstand im Landkreis Stendal und im Altmarkkreis Salzwedel ist im vergangenen Jahr gesunken. Das geht aus dem aktuellen DAK-Gesundheitsreport hervor. Die Ausfalltage nahmen im Vergleich zum Vorjahr um 0,2 Prozentpunkte ab. Mit 4,8 Prozent gab es in der Region zudem einen niedrigeren Krankenstand als im Landesdurchschnitt (5,1 Prozent). Laut DAK waren damit an jedem Tag des Jahres von 1000 Arbeitnehmern 48 krankgeschrieben. Der höchste Krankenstand in Sachsen-Anhalt wurde mit je 5,5 Prozent im Jerichower Land sowie im Landkreis Börde verzeichnet, der niedrigste mit 4,5 Prozent in der Landeshauptstadt Magdeburg.

Häufigster Grund für die Krankschreibungen waren einmal mehr Muskel-Skelett-Erkrankungen, trotz eines Rückgangs um 16 Prozent. Es folgten an zweiter Position psychische Erkrankungen, zu denen Angstzustände und Depressionen gehören. Hier stiegen die Fehlzeiten um 24 Prozent an. Mit einem Anteil von 15,1 Prozent am gesamten Krankenstand belegten Atemwegserkrankungen wie Bronchitis den dritten Rang. Die krankheitsbedingten Ausfallzeiten lagen elf Prozent unter denen des Vergleichszeitraumes.

„Wir informieren nicht nur regelmäßig über den Krankenstand im Altmarkkreis Salzwedel und im Landkreis Stendal, sondern schauen darüber hinaus auf wichtige Einflussfaktoren für Erkrankungen“, erläuterten die Leiter der DAK-Servicezentren in Salzwedel und Stendal, Diana Sode und Mathias Eckstein.

Wie in jedem Jahr widmet sich der Gesundheitsreport auch dieses Mal einem Schwerpunktthema: Schlafstörungen und damit, wie es um die nächtliche Erholung der Arbeitnehmer steht. Dafür wertete das IGES Institut die Fehlzeiten aller erwerbstätigen Mitglieder der Krankenkasse in Sachsen-Anhalt aus. Es wurden zudem bundesweit mehr als 5000 Beschäftigte im Alter von 18 bis 65 Jahren befragt und zahlreiche Experten eingebunden. Die Ergebnisse wurden mit einer DAK-Untersuchung aus dem Jahr 2010 verglichen.

Ein Fazit: 75 Prozent der Erwerbstätigen in Sachsen-Anhalt berichten von Schlafproblemen. Seit 2010 ist der Anteil der von Ein- und Durchschlafproblemen betroffenen 35- bis 65-jährigen Arbeitnehmer um 78 Prozent angestiegen. Schwere Schlafstörungen haben sich seit 2010 sogar mehr als verdoppelt. Jeder zehnte Arbeitnehmer (10,2 Prozent) in Ostdeutschland leidet unter schweren Schlafstörungen mit Ein- und Durchschlafstörungen, schlechter Schlafqualität, Tagesmüdigkeit und Erschöpfung.

In der Analyse wurde festgestellt, dass Schichtarbeit, wechselnde Arbeitszeiten und Nachtschichtarbeiten mögliche Ursachen für schwere Schlafstörungen sind. Beschäftigte mit fünf und mehr Nachtschichten im Monat leiden besonders häufig darunter. Weitere Risikofaktoren sind Überstunden, fehlende Pausen oder ein hohes Maß an Erreichbarkeit.

Allerdings haben nur 6,5 Prozent der Befragten angegeben, wegen Schlafproblemen in ärztlicher Behandlung zu sein. So spielen die Schlafstörungen trotz der Steigerungsrate keine große Rolle im Arbeitsunfähigkeitsgeschehen. 2005 machten sie 0,65 Fehltage je 100 Versicherte aus, 2015 waren es 2,93 Fehltage. Hinterfragt wurden auch die Gründe, warum wegen der Schlafstörungen nicht der Arzt aufgesucht wurde.

Fast zwei Drittel (59,7 Prozent) gaben an, dass sie ohne ärztliche Hilfe auskommen wollten. 31,5 Prozent sagten, dass die Schlafprobleme nie so schwerwiegend waren, und 10,5 Prozent wussten nicht, dass ein Arzt ihnen bei Schlafproblemen helfen könnte.

Die DAK fragte auch, was Erwerbstätige vor dem Einschlafen machen. Die überwältigende Mehrheit von 85 Prozent gab an, Filme oder Serien zu schauen. 72 Prozent genießen die Zeit mit dem Partner. Mit privaten Dingen noch am Laptop, Smartphone oder Tablet beschäftigen sich 65 Prozent. „Ich meine, das könnte für viele ein Grund sein, warum sie nicht zur Ruhe kommen, überhaupt beherrschen diese Geräte viel zu sehr den Alltag“, meinte Eckstein. 49 Prozent lesen oder hören ein Hörbuch und immerhin zehn Prozent befassen sich vor dem Einschlafen mit dienstlichen Dingen.