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Grundschul-Neubau Architekten-Ideen sind gefragt

Für den Schulneubau in Stendal steht die Vergabe der Planungsleistungen an. Ein Architektenwettbewerb ist vorgesehen.

Von Donald Lyko 24.05.2017, 02:00

Stendal l Die Vorlage, die Oberbürgermeister Klaus Schmotz (CDU) am kommenden Montag in den Stadtrat einbringt, ist so aktuell, dass die Ausschüsse sich vorher damit nicht beschäftigen konnten. Die Verwaltung geht aber diesen Weg, „damit das Vorhaben möglichst ohne Verzögerungen umgesetzt werden kann“.

Das Vorhaben ist die Auslobung eines Architektenwettbewerbs, der die Grundlage für die Vergabe von Architekten- und Planungsleistungen bilden soll. Damit geht es nun an die konkrete Umsetzung des Stadtratsbeschlusses vom 3. April dieses Jahres, am Haferbreiter Weg eine neue Grundschule zu bauen. Sollte der Stadtrat dem Verwaltungsvorschlag zustimmen, wird nach der im Jahr 2013 vom Bundesbauministerium veröffentlichten Richtlinie für Planungswettbewerbe vorgegangen. Darin werden unter anderem das Wettbewerbsverfahren und die Zusammensetzung des Preisgerichtes geregelt.

Für die Umsetzung des Wettbewerbs setzt die Verwaltung „mindestens sechs Monate“ an, sagte Stadtsprecherin Sandra Slusarek auf Volksstimme-Nachfrage und fügte hinzu: „Der Vorteil eines Planungswettbewerbes besteht darin, dass im Ergebnis nach der Entscheidung über eingebrachte Wettbewerbsbeiträge eine Vorplanung zur Umsetzung vorliegt.“ Anderenfalls müsste die Hansestadt Stendal wegen vergaberechtlichter Bestimmungen ohnehin die Architektenleistungen EU-weit ausschreiben. Diese Ausschreibung wäre vergleichsweise aber nicht damit verbunden, dass Planungsleistungen erbracht werden. Darum stelle ein Planungs-/Architektenwettbewerb – neben dem Erlangen von Planungsalternativen – in diesem Fall „die vorteilhaftere Vorgehensweise dar“, sagte Sandra Slusarek.

Ziel des Architektenwettbewerbes für den Grundschul-Neubau ist es, „alternative Ideen und optimierte Konzepte für die Lösung von Planungsaufgaben und den geeigneten Auftragnehmer für die weitere Planung zu finden“, heißt es in der Begründung zum Beschlussvorschlag. Und das bedeutet? Vornehmliches Ziel des Wettbewerbes ist es, „ausgehend von der Aufgabenstellung eine Vielzahl von Planungsalternativen zu erhalten. Damit geht einher, zur Lösung der Aufgabe einen Entwurf zu erhalten, der sich bestmöglich im Hinblick auf die Architekturqualität, Funktion und Wirtschaftlichkeit auszeichnet“, erklärte die Stadtsprecherin.

Die Kosten für den Wettbewerb schätzt die Verwaltung auf zirka 50 000 Euro. Darin enthalten sind sowohl Ausgaben für die Vorbereitung und Umsetzung des Wettbewerbes sowie das auszulobende Preisgeld. „Bei Umsetzung der Planung des Wettbewerbssiegers besteht die Möglichkeit, das im Wettbewerb gezahlte Preisgeld auf das künftige Honorar anzurechnen“, sagte Sandra Slusarek. Gemessen am Umfang der Bauvorhabens von geschätzt rund fünf Millionen Euro sei die Wettbewerbssumme realistisch.

Nach dem Stadtratsbeschluss zum Neubau hatten die Baufachleute in der Verwaltung auch geprüft, ob der Bau als Generalauftrag vergeben werden könnte. Weil dieses Vorgeben aber eine Planung und eine darauf aufbauende Ausführungsplanung bis hin zu gewerkeweisen Leistungstexten voraussetzen würde, fiel die Entscheidung dagegen aus. Denn, so heißt es in der Vorlage: „Dies ist aus Zeitgründen nicht möglich.“