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Hafen City An der Tiefgarage scheiden sich die Geister

Gern wäre Unternehmer Volker Schubert mit seinen Plänen am Tangermünder Hafen schon weiter. Doch noch ist nicht alles geklärt.

Von Anke Hoffmeister 07.06.2017, 01:01

Tangermünde l Die geplante Tiefgarage unter den auf den jetzt freien Areal geplanten Wohnhäusern ist ein Thema, an dem sich derzeit noch die Geister scheiden. „Wir hatten uns im Stadtrat dazu bekannt, den Bau des Hotel- und Kongresszentrums zu unterstützen“, erklärte dazu Bürgermeister Jürgen Pyrdok (parteilos) auf Nachfrage. Von Anfang an hatte Volker Schubert klar den Wunsch geäußert, dass die Stadt die Betreibung der an diesem Ort geplanten Tiefgarage übernimmt. „Das wird unser Bauhof nicht tun, auch wir als Stadt nicht“, betonte Pyrdok jetzt noch einmal. „Wir werden keine unkalkulierbaren Risiken eingehen.“

Zunächst sei im Gespräch gewesen, der 100-prozentigen Tochtergesellschaft der Stadt Tangermünde, der Wohnungsbau- und Verwaltungsgesellschaft (WBVG), diese Aufgabe zu übertragen. Doch auch das wurde wieder ad acta gelegt. Neueste Idee: Die WBVG gründet eine sogenannte Parkplatzgesellschaft. Diese wäre dann eine „Enkelgesellschaft“ der Stadt Tangermünde. Diese könne sowohl die Tiefgarage als auch den einen oder anderen Parkplatz der Stadt mit betreiben.

Der Pachtvertrag für die Tiefgarage würde dann zwischen der Firma Schubert und der Enkelgesellschaft zustande kommen. „Im Ernstfall beschränkt sich das Risiko dann lediglich auf das Gesellschaftskapital“, sagte der Bürgermeister. Und das werde bei der Enkelgesellschaft bei 25 000 Euro liegen. Ob diese Idee aus gesellschaftlicher und kommunalrechtlicher Sicht umgesetzt werden könne, würde derzeit geprüft werden.

„Wir nehmen das Projekt Hafen City sehr ernst und wollen es unterstützen“, gab Jürgen Pyrdok zu verstehen. Allerdings dürfe die Unterstützung nicht mit Risiken verbunden sein.

Solange aus städtischer Sicht keine Würfel gefallen sind, wird auf dem jetzt großen freien Areal am Hafen nichts passieren. „Von der Entscheidung der Stadt hängt die Größe der Tiefgarage ab“, brachte Investor Christoph Schubert jetzt deutlich zum Ausdruck. Die Verwaltung kenne die Konditionen, zu denen die Tangerhütter bereit wären, eine Tiefgarage für mehr als 90 Parkplätze zu schaffen. „Diese sind auch erforderlich, wenn die weiteren Bauabschnitte realisiert werden“, sagte Schubert. Denn kein Hotelgast wolle hunderte Meter zwischen Hotel oder Tagungsraum und einem Parkplatz außerhalb zu Fuß hin- und herlaufen.

Der Startschuss für den ersten Bauabschnitt werde fallen, wenn die Frage der Betreibung geklärt sei. Danach richte sich die Größe der Tiefgarage – ob nur für die künftigen Bewohner oder auch weitere Besucher der Hafen City.

Hotel und Tagungs- sowie Kongressräume sollen außerdem entstehen. Mit der Tiefgarage zusammen werden die drei Wohnhäuser errichtet. Darin sind 22 Eigentums- und acht Mietwohnungen geplant. „Das Interesse an unserem Projekt ist sehr groß. Doch wir können noch immer keine festen Zusagen machen, weil keine Termine feststehen“, gab Christoph Schubert zu verstehen. Gern würde er auch in dieser Hinsicht längst vieles schriftlich vereinbart haben wollen. Jedoch ist auch das abhängig von den Entscheidungen, die im Stadthaus und auch von den Mitgliedern im Tangermünder Stadtrat getroffen werden.