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Handarbeitsrunde Flinkes Klappern seit 44 Jahren

Seit 1972 gibt es in Birkholz die „Flinken Nadeln“. Sie haben für „Weihnachten im Schuhkarton gehäkelt und gestrickt.

Von Birgit Schulze 27.11.2016, 00:01

Birkholz l Einmal pro Woche treffen sich zwischen 14 und 16 Damen im Birkholzer Dorfgemeinschaftshaus zum Handarbeiten und – natürlich – auch zum Kaffeetrinken und Klönen. Der Name „Flinke Nadeln“ ist dabei Programm. Denn egal wo und wann, selbst auf den gemeinsamen Ausflügen haben die Frauen meist Wolle und Stricknadeln dabei.

Zwischen 57 und 81 Jahre alt sind die „Flinken Nadeln“ von Birkholz, dabei kommen sie inzwischen aus vielen umliegenden Orten von Tangerhütte und Kehnert über Lüderitz, Cobbel und Windberge bis hin nach Schleuß. Sie alle haben sich über den Spaß an der Handarbeit kennen gelernt. Viele kamen erst nach und nach dazu. Immer mittwochs ab 14 Uhr klappern die Nadeln.

An die Anfänge der Handarbeitsgruppe erinnert sich Margitta Mattern (75): „Wir haben uns immer im alten Gutshaus getroffen und wenn wir Kaffee mit dem Tauchsieder machen wollten, dann haben wir unser Wasser immer mitgebracht, weil die Leitungen ja nicht mehr genutzt wurden.“

Später, nach der politischen Wende, wurde das Feuerwehr- und Dorfgemeinschaftshaus in Birkholz gebaut und dort kann man deutlich komfortabler handarbeiten. „Wir sind froh, dass wir diesen Raum kostenlos nutzen können“, sagt Margitta Mattern. Dafür beteiligen sich die Damen dann beim Tischschmuck und der Ausgestaltung von Veranstaltungen wie der Weihnachtsfeier fürs Dorf.

Die Damenrunde sei aber auch dazu da, „einfach mal raus zu kommen“. Und auch wenn es kein Verein ist, so organisieren sich die „Flinken Nadeln“ als Gruppe sehr gut. Es gibt Fahrgemeinschaften mit wechselnden Absprachen, wer gerade fährt und es gibt auch gemeinsame Tagesausflüge.

Für Kindertagesstätten in Tangerhütte und Cobbel haben sie schon gestrickt und seit einigen Jahren tun sie das regelmäßig auch für die Aktin „Weihnachten im Schuhkarton“.

Koordinatorin Karin Bauer ais Grieben hatte in der Einheitsgemeinde Stadt Tangerhütte (unter anderem an den teilnehmenden Schulen und von vielen Privatleuten) 132 Päckchen und 770 Euro zusammen bekommen, die in diesem Jahr in Richtung Polen gehen sollen, wie Margitta Mattern jetzt berichtet.

Mützen, Schals und kleine Puppen haben die Frauen gehäkelt und gestrickt, auch Süßes haben sie mitgegeben. Doch Ruhe kehrt jetzt trotzdem noch nicht ein die Geschenke für Familienangehörige müssen nun noch fertiggestellt werden, aber bis Weihnachten haben die flinken Finger der „Flinken Nadeln“ noch ein paar Wochen Zeit.