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Hausflohmarkt Sammlerherzen schlugen höher

Familie Trösken aus Stendal ist für ihre Sammelleidenschaft bekannt. Um Platz für Neues zu schaffen, lud sie jetzt zum ersten Hausflohmarkt ein.

Von Donald Lyko 22.08.2016, 03:00

Stendal l Die Sammelleidenschaft liegt den Männern der Familie Trösken irgendwie im Blut. Kein Wunder also, dass sich im Laufe der Jahrzehnte vieles angesammelt hat. Weil nun ein zusätzliches Zimmer im Haus an der Hallstraße für Wohnzwecke genutzt werden soll, stand die Familie vor der Frage: Was wird mit den Kisten und den Dingen, die dort gelagert sind? Und so kamen Margot Trösken und ihr Sohn Mark auf die Idee, auf dem Hof einen Trödelmarkt zu veranstalten. Sie luden Bekannte und Freunde ein, sich selbst mit einem Stand zu beteiligen oder Dinge zur Verfügung zu stellen, andere steuerten Kuchen bei, denn Kaffee und Kuchen wurden für den guten Zweck verkauft. Der Erlös geht an das Stendaler Hospiz. Besonders am Nachmittag genossen viele Besucher – mancher Kunde vom Vormittag kam zur Kaffeezeit noch einmal zurück – die einladende Atmosphäre auf dem begrünten Areal.

Hoffeste hat es bei Tröskens schon einige gegeben, der Hoftrödelmarkt war dann aber noch einmal eine etwas andere Herausforderung – die aber auch dank vieler Helfer problemlos gemeistert wurde. Schon bevor die Uhr elf schlug, kamen die ersten Kaufinteressenten. Ob nun kupferne Milchkanne, kleine Sonnenuhr, Weingläser, Jacken, Samowar, Weidenkörbchen, Spielzeug, alte Schallplatten, sogar 1.-Mai-Winkelemente, Porzellanfiguren, Karl-May-Bücher, Meyers Konversationslexikon von 1890, Fleischwolf – es gab vieles, was Sammlerherzen höher schlagen ließ. Dagmar Lotsch zum Beispiel fand eine Milchkanne und eine Waage, die sie daheim zur Dekoration nutzen möchte. Sie geht sonst nicht auf Flohmärkte, aber der bei Tröskens hat sie doch gereitzt, weil er in der Nähe in Stendals Innenstadt stattfand.

Margot Trösken bot zudem von ihr selbst hergestellte Seifen an, die sie sonst nur an Verwandte und Freunde verschenkt. Neben Rose und Lavendel präsentierte sie ihre neueste Kreation: eine Kräuterseife mit Minze.

Ihr Sohn Mark hatte einen Stand mit Zinnfiguren und Kakteen vorbereitet, beides seit Jahren die Hobbys des jungen Mannes. Beides hat er sogar schon kombiniert und Kakteen als Zinn-Skulpturen angefertigt. Wer wollte, konnte ihn gern zum Gewächshaus im Garten begleiten, wo er seine Kakteenzucht vorstellte.

Mit der Premiere waren Tröskens sehr zufrieden. Dass es eine Wiederholung im nächsten Jahr gibt, kann sich Margot Trösken gut vorstellen. Und Sorgen, dass dann nicht mehr ausreichend Dinge zum Anbieten da sind, hat sie auch nicht – denn wie gesagt, in den Jahrzehnten ist einiges zusammengekommen.