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Hygiene Schutz vor Infektionen

Im Johanniter-Krankenhaus in Stendal hat ein Hygiene-Aktionstag für die Mitarbeiter stattgefunden.

Von Donald Lyko 29.03.2017, 01:01

Stendal l Theorie und Praxis – von beidem gab es auch 2017 beim Hygiene-Aktionstag am Dienstag vieles für die Mitarbeiter des Johanniter-Krankenhauses. Unter anderem konnten sie das richtige An- und Ausziehen der Personalschutzkleidung sowie an einem Arm-Dummie das Legen eines Venenkatheters und im Anschluss das sichere Entsorgen der Kanüle trainieren. Nur zwei Beispiele dafür, wie sich die Mitarbeiter selbst vor Infektionen oder Verletzungen schützen können. Und darum ging es gestern im Mutterhaus in erster Linie. In diesem Jahr standen das Thema Personalschutz und die Prävention von im Krankenhaus erworbenen (nosokomialen) Infektionen durch ein gutes Hygienemanagement im Vordergrund.

Dass das seit Jahren laufende Hygienemanagement – unter anderem gibt es auf den einzelnen Stationen Beauftragte dafür – Erfolge zeigt, belegte Ines Konschake, die Hygienebeauftragte des Krankenhauses, mit konkreten Zahlen und zog das Fazit: „Die Zahl der nosokomialen MRSA-Fälle ist in den letzten Jahren im Johanniter-Krankenhaus zurückgegangen.“ MRSA steht für Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus, einen multiresistenten Krankenhauskeim. 2016 gab es im Johanniter-Krankenhaus 53 Fälle – aber nur in vier Fällen haben Patienten den Keim im Krankenhaus bekommen. 49 Patienten hatten ihn schon vor der Behandlung im Krankenhaus. „Das zeigt, dass MRSA schon lange kein Hospitalkeim mehr ist“, sagte Ines Konschake. Ihr Appell, einen der insgesamt 1600 Händedesinfektionsspender im Krankenhaus zu nutzen, geht darum auch an Patienten und Besucher.

An den Ständen konnten die Mitarbeiter unter anderem unter Blaulicht die Wirksamkeit von Handdesinfektionsmitteln prüfen und im Selbsttest erfahren, dass eine Desinfektion der Hände und das anschließende Anziehen der unsterilen Handschuhe besser ist als die Desinfektion der bereits angezogenen Handschuhe – das Blaulicht machte die undichten Stellen sichtbar. Vor Ort waren außerdem Mitarbeiter aus dem Labor in Cottbus. Während in der Labor-Außenstelle in Stendal Bluttest, HB-Wert-Bestimmungen und ähnliches vorgenommen werden, erfolgen die mikrobiologischen Untersuchungen in Cottbus.

„So ein Aktionstag ist sehr hilfreich. Wir üben es ja ständig, aber es ist immer ganz gut, es noch einmal erklärt zu bekommen“, sagte Tanja Spinnrad, Auszubildende im ersten Lehrjahr und derzeit auf der Kardiologie-Station eingesetzt.