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Illegale Böller Explosive Stimmung in der Stadt

Der Jahreswechsel verlief in Stendal überwiegend friedlich, bilanzierte die Polizei, aber eben nicht ausschließlich.

Von Thomas Pusch 03.01.2017, 00:01

Stendal l Der turbulente Polizeibericht zum Jahreswechsel beginnt bereits am 30. Dezember, 20.30 Uhr. Stendal, Käthe-Kollwitz-Straße. Polizeibeamte wurden in die Wohnung eines 49-jährigen gerufen. Er hatte in seiner Wohnung derart lautstark Musik abspielte, dass die gesamte Straße beschallt wurde. Vor Ort wurden die Beamten beleidigt. Bei der anschließenden Identitätsfeststellung nahm der Beschuldigte eine Fernbedienung in seine Hand und warf gezielt in Richtung des Kopfes einer der Beamten. Er nahm dann eine Schnapsflasche aus Glas in die Hand und bedrohte die eingesetzten Polizeibeamten hiermit. Trotz Aufforderung sein Handeln zu unterlassen wurde die Person immer aggressiver, sodass durch die Polizei Pfefferspray eingesetzt werden musste, um einen bevorstehenden Angriff abzuwehren.

Ziel eines Angriffs wurden Polizisten auch am frühen Neujahrsmorgen. Gegen 5 Uhr hörten die Bewohner eines Einfamilienhauses in der Rohrstraße einen lauten Knall und stellten im Anschluss fest, dass die Hauseingangstür sowie die Hauswand Beschädigungen aufwiesen. Im Karnipp wurde die Terrassentür eines Rohbaus durch Sprengkörper beschädigt. Untersuchungen ergaben, dass es sich bei den Sprengmitteln um illegale Sprengkörper handelte. Marc Becher, Sprecher der Polizeidirektion Magdeburg, bestätigte, dass es sich bei den Bewohnern der Rohrstraße um ein Polizistenpaar handelt, das im Karnipp baut. „Ich möchte jetzt aber nicht über die Motive spekulieren“, sagte Becher im Gespräch mit der Volksstimme.

Und schließlich wurde auch die Stadtverwaltung Ziel eines Angriffs mit mutmaßlich illegalen Böllern. Der Feuerwerkskörper wurde in den Bereitschaftsbriefkasten des Amtes geworfen, der an ein Büro grenzt. Durch die Wucht der Explosion wurde nicht nur das Gehäuse des Briefkastens deformiert, sondern auch ein Drucke im Wert von etwa 700 Euro und zwei Ausweislesegeräte, die der Stadt von der Bundesdruckerei überlassen worden waren, beschädigt. Außerdem muss das Büro gereinigt werden und ist erst ab morgen zu nutzen. Bis ein neuer Briefkasten eingebaut wurde, werden Terminsachen im Servicepunkt angenommen.

Zwar keine Feuerwerkskörper, aber wohl eine Flasche Bier war im Spiel, als in der Silvesternacht das Schaufenster der Winckelmann-Buchhandlung an der Poststraße Ziel von Zerstörungswut wurde. Die Schaufensterscheibe wurde eingeschmissen, zwei Kinderbücher im Gesamtwert von 30 Euro gestohlen.

Hinweise nimmt das Polizeirevier Stendal unter 03931/68 52 92 entgegen.