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Jugendarbeit Für die Rechte der Kinder im Einsatz

Für Susanne Borkowski, Geschäftsführerin des Stendaler Vereins „Kinderstärken“, stehen vor allem die Rechte der Kinder im Fokus.

19.11.2017, 01:00

Stendal l Wenn man Susanne Borkowski fragt, was der der Verein „Kinderstärken“ in Stendal macht, holt sie tief Luft, guckt an die Decke und sagt erstmal nichts. Nicht, weil sie nicht weiß, was sie sagen soll, „sondern weil ich nicht weiß, wo ich anfangen soll“, sagt die Geschäftsführerin des Vereins. Und dann fängt sie doch an: „Unsere Arbeit liegt darin, die Rechte der Kinder in den Fokus zu rücken. Und Arbeitsfelder für die Studenten der Kindheitswissenschaften zu etablieren. Indem wir Arbeitsfelder schaffen, bieten wir ihnen die Möglichkeit, nach dem Studium hierzubleiben.“

Dafür setzt sich der Verein seit 2008 ein. Ganz klein hat er angefangen, aber mit einem Riesenliste an Ideen. Mittlerweile gehören 14 feste Mitarbeiter zu „Kinderstärken“ und es ist noch Potenzial für mehr, „rein arbeitstechnisch gesehen“, sagt Susanne Borkowski. Der Verein „Kinderstärken“ ist zwar als Institut an die Hochschule Magdeburg-Stendal angegliedert, arbeite aber wirtschaftlich selbstständig, sagt sie. „Wir finanzieren uns über Fördermittel“, bringt sie es auf den Punkt und erklärt damit ihre Aufgabe als Geschäftsführerin: Anträge auf Fördermittel stellen, Projekt konzipieren, netzwerken, Lobbyarbeit.

Zeit, um bei der Durchführung der Projekte dabei zu sein, hat sie nicht. „Ich arbeite hinter den Kulissen“, sagt Susanne Borkowski, die 2009 zum Verein „Kinderstärken“ gekommen ist. Eigentlich ist sie Erzieherin und hatte nach dem Studium die Leitung der evangelischen Kindertagesstätte in Stendal übernommen. Damals war sie 22 Jahre jung. „Dass ich das nicht bis zur Rente machen wollte, wusste ich schon“, sagt sie. Dennoch, die Herausforderung war groß, der Fundus an Berufserfahrung eher nicht. „Aber ich habe das sehr gerne gemacht“, erzählt sie weiter.

Für ihre Aufgabe bei „Kinderstärken“ hat sie ihren Job dann aber aufgegeben. „Ich war ja quasi von Beginn an dabei. Die Aufgaben wurden immer mehr und ich konnte das neben meinem Beruf einfach nicht mehr schaffen“, so Borkowski. „Also habe ich mich für Kinderstärken entschieden und das bisher auch nie bereut.“

Seitdem hat sie jedenfalls keinen geregelten Tagesablauf mehr. Termine werden nach Prioriäten geordnet - Anträge mit Ablaufdatum zuerst abgearbeitet.

Netzwerktreffen, offizielle Veranstaltungen und das Mitarbeitermanagement – „das ist schon ganz schön aufregend“, erzählt sie und weiß auch, dass man Außenstehenden kaum vermitteln kann, wie ein Verein, der sich als Schnittstelle zwischen Theorie (an der Hochschule) und Praxis (Arbeit an und in realen Projekten) versteht, arbeitet. „Das wollen wir aber künftig besser vermitteln“, sagt Susanne Borkowski.

„Zu unserem zehnten Geburtstag wollen wir unsere Arbeit transparenter und für alle verständlicher machen“, sagt sie und muss lächeln, weil sie wahrscheinlich schon überlegt, wie sie den Wust an wissenschaftlicher Arbeit kurz, knapp und prägnant auf einem Flyer formuliert.