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Jugendweihe Brohm: „Die Welt wartet auf Sie!“

Am Wochenende erhielten in Tangerhütte 45 Jugendliche ihre Jugendweihe

Von Birgit Schulze 24.04.2017, 01:01

Tangerhütte l „Wow, sie sehen alle fantastisch aus“, sagte Moderatorin Jacqueline Wald, die durch das Programm führte, zur Eröffnung der Jugendweihe-Feierstunde im Tangerhütter Kulturhaus. Und natürlich hatten sich nicht nur die Jugendweiheteilnehmer, sondern auch ihre Familien festlich herausgeputzt.

Dass der Tag der Jugendweihe zwar einer sei, an den man sich lange erinnern werde, aber dennoch nur ein Schritt im Prozess des Erwachsenwerdens darstelle, machte Bürgermeister Andreas Brohm in seiner Festansprache deutlich. Die kam jugendlich-locker rüber und erntete auch den einen oder anderen Lacher.

Ob es denn überhaupt gut sei, angesichts von Erwachsenen wie Trump und Erdogan, zu diesem Club dazugehören zu wollen, stellte er infrage. Er sprach auch davon, dass es vor einigen Jahren noch mutig gewesen wäre, mit Turnschuhen zur Jugendweihe zu kommen. Fast alle schauten auf ihre Füße und dort zeigte sich: Am Wochenende trugen bis auf zwei oder drei alle männlichen Jugendweiheteilnehmer Turnschuhe.

Mit Bezug auf die Lieder, die die Osterburger Band „No Limit“ zu Beginn des Programms in ihrem Liveprogramm gespielt hatte, sagte Brohm: „Wenn sie zugehört haben, erwarten wir also nur die Revolution von Ihnen, Träume zu haben und einen Beruf zu erlernen“. Und er gab den jungen Menschen mit auf den Weg: Ich wünsche Ihnen Ziele und Bilder im Kopf, die sie antreiben“.

Und was damit gemeint sein könnte, sagte er auch: „Ich hoffe, dass sie mal in die Welt raus gehen. Und wenn die Leute fragen, wo Sie herkommen und Sie sagen aus Tangerhütte, dann wünsche ich Ihnen, das es heißt: Ach ja, das kenne ich, das ist eine coole Region an der Elbe mit tollen Unternehmen!“ Im Publikum wurde gelacht, aber solche Bilder im Kopf seien eben auch ein Antrieb, machte Brohm klar.

Er berichtete von eigenen Erfahrungen im Ausland und beim Erwachsenwerden, gab allen jungen Leuten mit auf den Weg: „Die Welt wartet auf Sie!“ und dass man vieles, wie die Demokratie sowie den freien Zugang zu anderen Kulturen auch einfordern müsse.

45 Jugendliche aus der Tangerhütter Wilhelm-Wundt-Schule, aber auch vom Landesbildungszentrum für körper- und sehbehinderte Kinder und Jugendliche sowie in der Tangerhütter Region heimische Schüler der Helen-Keller-Schule für geistigbehinderte Schüler in Stendal empfingen am Wochenende in Tangerhütte ihre Jugendweihe. Anders als 2017 waren in den Vorjahren auch stets Schüler des Tangermünder Gymnasiums dabei gewesen, die in der Einheitsgemeinde Stadt Tangerhütte zu Hause sind.

Bürgermeister Andreas Brohm überreichte im Anschluss auch die Jugendweihe-Urkunden an die Teilnehmer der Festveranstaltung und gratulierte jedem Einzelnen persönlich. Dafür gab es zum Abschluss aus den Händen von Stella-Sophie Kaelberlach und Silvana Skalitz, die auch die Dankesworte der Jugendlichen sprachen, einen Blumenstrauß für ihn.

Es war der dritte Jugendweihe-Blumenstrauß seiner Amtszeit und für Andreas Brohm eine schöne Gelegenheit, damit seiner Frau zu danken, die ihn für solche und viele andere Gelegenheiten den Rücken freihält.