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Kindereinrichtung Spatzen bekommen ein neues Nest

Vor 65 Jahren wurde die Uenglinger Kindertagesstätte eröffnet. Im Herbst soll mit dem Neubau begonnen werden.

Von Thomas Pusch 20.04.2017, 14:09

Uenglingen l Mit einem großen Sommerfest wird im Juni das 65-jährige Bestehen der Uenglinger Kindertagesstätte „Spatzennest“ gefeiert. Und dann rollen auch schon bald die Bagger an. Im Herbst soll mit Aushubarbeiten der Neubau des Kita-Gebäudes beginnen. Wie Leiterin Anke Götzky im Gespräch mit der Volksstimme verriet, ist es dafür auch höchste Zeit.

„Ursprünglich wurde an eine energetische Sanierung mit Fördermitteln aus dem Programm Stark III gedacht“, sagte sie. Vor allem das Heizungssystem sei marode, nicht nur Heizkörper, auch Rohre müssten ersetzt werden. Im Anbau, der in den 80er Jahren entstand, wurden Rohre auch nicht richtig isoliert. Bald schon stellte sich heraus, dass die in die Jahre gekommene Einrichtung mit einer energetischen Sanierung allein nicht in Schuss gebracht werden könnte. „Das wäre dann nur eine Flickschusterei geworden, und wenige Jahre später wären wieder Arbeiten fällig gewesen“, fasste Götzky zusammen. So fiel die Entscheidung, einen Neubau zu planen. Am kommenden Montag wird die Planung im Sozialausschuss vorgestellt, zwei Tage später gibt der Stadtentwicklungsausschuss sein entscheidendes Votum ab.

Mit dem Neubau wird die Kapazität des „Spatzennestes“ von 33 auf 40 Kinder erhöht. Die Einrichtung ist sehr beliebt, zu 100 Prozent ausgelastet, zur Hälfte von Uenglinger Kindern, die anderen Kinder kommen unter anderem aus Kläden, Groß Schwechten und Stendal selbst. „Den Eltern war es sehr wichtig, dass es eine kleine Einrichtung bleibt, das macht für viele das Besondere aus“, erläuterte die Leiterin. Besonders glücklich werden sie auch darüber sein, dass die Kinder während der Bauarbeiten in ihrem „Nest“ bleiben können, nicht auf verschiedene Einrichtungen verteilt werden müssen. Immerhin beträgt die Bauzeit voraussichtlich mindestens ein Jahr.

Entstehen wird ein eingeschossiger Flachdachbau mit vier Gruppenräumen mit dazugehöriger Garderobe, Waschraum, Hausanschlussraum, Kinderwagenraum, Küche sowie einem Mehrzweckraum. Die derzeitigen Platzprobleme, die die Lage zusätzlich verschärfen, sollen dann ein Ende haben.

Die aktuellen Sicherheits-und Brandschutzbestimmungen werden dann auch beachtet. „Das ging jetzt nur noch, weil für uns Bestandsschutz gilt“, begründete Götzky. Genauso entsprechen auch die Sanitär­einrichtungen nicht mehr heutigen Standards. „Das heißt nicht, dass wir schmutzig sind, aber wir haben beispielsweise keine getrennten Toiletten für Mitarbeiterinnen und technisches Personal“, gab sie ein Beispiel. Auch der Wickelraum der Krippe ist ungünstig gelegen, die Erzieherin muss durch zwei Räume gehen, um im Badezimmer die Töpfchen entleeren zu können.

Wenn der Neubau in Betrieb gegangen ist, wird der Altbau der Kindertagesstätte abgerissen. Er war vor 80 Jahren als Jugendheim des Bundes Deutscher Mädel errichtet worden. Auch nach dem Krieg wurden dort Kinder betreut, 1952 eröffnete schließlich der Erntekindergarten. Der rund 30 Jahre alte Anbau bleibt hingegen erhalten, er soll als Lagerstätte diesen.