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Kindertagesstätte Gemeinsame Kita für Möringen und Nahrstedt?

Das Grundstück der leerstehenden Grundschule in Möringen ist für eine Kita mit bis zu 70 Plätzen vorgesehen.

Von Donald Lyko 07.09.2020, 07:00

Möringen/Nahrstedt l Im Ortsteil Möringen könnte in naher Zukunft eine neue Kindertagesstätte entstehen – auf dem Grundstück der leerstehenden Grundschule. Geplant ist eine Einrichtung für 65 bis 70 Kinder, damit am neuen Standort die jetzige Möringer Kita „Kinderland“ und die Nahrstedter Kita „Sonnenschein“ zusammengelegt werden könnten.

Die Stadtverwaltung steht dem Vorhaben positiv gegenüber und hat darum für die heute beginnende Sitzungsrunde der Stadtratsausschüsse eine Vorlage erarbeitet, über die am 28. September im Stadtrat abgestimmt werden soll. Darin geht es darum, das zirka 3700 Quadratmeter große Grundstück der Möringer Grundschule öffentlich auszuschreiben und in Form eines Erbbaurechtsvertrages zu übertragen. Bedingung für die Vergabe ist ein Konzept für den Bau einer Kindertagesstätte mit 70 Plätzen. Dem Bieter bleibt es dabei überlassen, ob er das vorhandene Schulgebäude umbaut oder ob er einen kompletten Neubau errichtet.

In einem zweiten Punkt würde der Stadtrat beschließen, dass die jetzige kommunale Kita in Möringen geschlossen wird, wenn der Bau fertig ist und die ersten Kinder in der neuen Einrichtung aufgenommen werden. Und Punkt drei der Beschlussvorlage: Die kommunalen Grundstücke der Kitas in Nahrstedt und Möringen sollen nach dem Umzug verkauft werden.

Hintergrund für das Vorhabe ist, dass sich der ursprüngliche Plan eines Ersatzneubaus in Nahrstedt nicht umsetzen lässt. Vor Monaten hatte die Borghardtstiftung Stendal vom bisherigen Trägerverein die Kita „Sonnenschein“ übernommen. Wegen des schlechten Zustandes von Gebäude und Räumen hatte das Kreis-Jugendamt vor einiger Zeit die Betriebserlaubnis auf nur noch 20 Kinder gekürzt, zuvor waren es 30 Kinder.

Seit Jahren wird ein Neubau angestrebt, es liegt sogar schon ein Förderbescheid des Landkreises vor. Die Geschäftsführung der Borghardtstiftung äußerte die Bitte, den Neubau deutlich zu vergrößern auf 65 bis 70 Kinder, unter anderem aus betriebswirtschaftlichen Gründen. Wegen der demografischen Entwicklung lehnte die Verwaltung das Nahrstedter Vorhaben ab – prüfte aber die Zusammenlegung der Nahrstedter und der Möringer Kitas an einem gemeinsamen Standort in Möringen. Ein Vorteil wäre, dass dort die Turnhalle und der angrenzende öffentliche Spielplatz mitgenutzt werden könnten.

In der Möringer Kita „Kinderland“ werden aktuell 30 bis 35 Kinder betreut. Die Einrichtung befindet sich in einem Altbau, müsste nach Ansicht der Verwaltung mittelfristig kernsaniert oder durch einen Neubau ersetzt werden, wobei vermutlich ohnehin nur ein Neubau in Frage komme, weil selbst eine Sanierung des Altbaus keine idealen Raumzuschnitte für einen modernen Kita-Betrieb bieten würde.

Für die Mitarbeiterinnen in der kommunalen Möringer Kita soll es zwei Optionen geben: der Wechsel zum neuen Träger oder die Möglichkeit der Weiterbeschäftigung in einer der städtischen Kitas.

Als erster Fachausschuss beschäftigt sich heute Abend der Ausschuss für Jugend, Frauen, Familie und Soziales mit dem Thema. Die öffentliche Sitzung beginnt um 17 Uhr im Musikforum Katharinenkirche.