Blumenstrauß des Monats für Christine Boguslawski / Für Erhalt der Traditionen im Einsatz Klein Möringerin lässt die Kirche im Dorf
Für ihr großes Engagement in der Kirchengemeinde Klein Möringen und vor allem für den Erhalt und die Restaurierung der Christuskirche in ihrem Heimatdorf erhält Christine Boguslawski den "Blumenstrauß des Monats" Juli.
Klein Möringen l Wenn zu Gottesdiensten die Glocke der Christuskirche in Klein Möringen zum Kirchgang ruft und die Besucher ein geschmücktes Kirchenschiff vorfinden, dann ist es das Verdienst von Christine Boguslawski. Dass überhaupt die Glocke in einem so wunderbaren Klang ertönt, und zahlreiche "Wehwehchen" des Gotteshauses längst "geheilt" sind, ist ebenfalls Verdienst der Vorsitzenden des Gemeindekirchenrates in Klein Möringen. Dafür bekommt sie von der Volksstimme den "Blumenstrauß des Monats" Juli.
"Bei allem werde ich vom Gemeindekirchenrat und der Kirchengemeinde unterstützt."
Christine Boguslawski
Seit 42 Jahren ist Christine Boguslawski Mitglied im Gemeindekirchenrat, seit mehr als 20 Jahren hat sie dort den Vorsitz inne. Mit der Kirche im Dorf fühlt sie sich sehr verbunden. Es ist Christine Boguslawski ein Anliegen, dieses besondere Bauwerk des Ortes zu erhalten. Mit Unterstützung aus Gemeindekirchenrat und Kirchengemeinde engagierte sie sich daher vor rund zehn Jahren, um Spendengelder für Restaurierungsarbeiten zu erhalten. Kirchenfeste wurden realisiert und Kuchen bei regionalen Veranstaltungen verkauft. Die Mühen haben sich gelohnt. Dank zahlreicher Spenden konnten im Verlauf des jüngsten Jahrzehnts viele Maßnahmen realisiert werden.
Zunächst wurde 2004 die Turmuhr erneuert. Jahrzehnte lang konnten sich die Klein Möringer nicht am Kirchturm orientieren, wie spät es ist. Dank des Engagements erhielt der Turm wieder eine Uhr, die elektronisch eingestellt ist. Es folgten Sanierungsarbeiten am Turm. "Dort musste das Gebälk erneuert werden", erinnerte sich die Klein Möringerin. Auch im Inneren des Turmes gab es viel zu tun. "Wir haben die Glocke vom Eisenjoch abgenommen und ein Holzjoch anfertigen lassen", erläuterte die Gemeindekirchenratsvorsitzende. Seither erklingt die Glocke viel schöner. Außerdem gibt es seitdem das tägliche Feierabendgeläut.
Turmdach und das Dach des Kirchenschiffes sind neu gedeckt. Bei den Arbeiten am Dach kamen aber nicht nur neue Steine auf die Latten. "Viele Zimmererarbeiten standen an", so die Kirchenratschefin, denn der Schwamm steckte im Gebälk. Das gesamte Äußere des Gotteshauses wurde zudem neu verfugt.
Im Kircheninneren ging es weiter. "Da war der Wurm drin", berichtete Christine Boguslawski. Gestühl, Altar, Kanzel und alles weitere, was aus Holz ist, wurde speziell behandelt, um dem Holzwurm zu Leibe zu rücken. Mit Erfolg. Die Wandmalereien wurden
erneuert. Zuletzt, 2010, wurde der historische Taufengel aufwändig restauriert.
Die finanziellen Mittel aufzubringen ist das eine. Viel Engagement wird aber abverlangt, wenn es darum geht, Kostenvoranschläge einzuholen oder Fördergelderanträge zu stellen. Und auch das tägliche Leben in der Kirchengemeinde will organisiert sein. So ist die Kirche sauber zu halten und für Gottesdienste, Erntedankandachten und ähnliches herzurichten. Umso mehr freut sich die Seniorin, dass sich zu den kommenden Gemeindekirchenratswahlen eine junge Einwohnerin aufgestellt hat: "Es ist schön, dass sich die jungen Leute dafür interessieren und Traditionen erhalten wollen."
Neben dem Erhalt der Kirche engagiert sich die Altmärkerin bei der Kleidersammlung vom "Spangenberg-Sozial-Werk". Sie organisierte viele Jahre lang das Osterfrühstück, denn auch der Zusammenhalt im Dorf ist ihr sehr wichtig. Sie gratuliert im Namen der Kommune und der Kirchengemeinde jedem Dorfbewohner ab dem 70. Geburtstag. Derzeit engagiert sie sich auch für Flutopfer im ostelbischen Gebiet, wie sie der Volksstimme erzählte.
Kennen Sie jemanden, der für sein ehrenamtlichen Engagement die Würdigung mit einem Blumenstrauß des Monats verdient hat? Dann melden Sie sich unter (0 39 31) 638 99 99, oder unter redaktion.stendal@volksstimme.de.