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Körperverletzung  Streit auf Spielplatz eskaliert

Ein 66-Jähriger wird in Stendal von vier Jugendlichen geschlagen. Mit den vermeintlichen Tätern beschäftigt sich nun die Polizei.

Von Thomas Pusch 09.03.2016, 00:01

Stendal l Verletzt ins Krankenhaus kam am Freitagnachmittag ein 66-Jähriger, nachdem er von einer vierköpfigen Gruppe 18- bis 20-Jähriger auf dem Spielplatz Hartungswall angegriffen worden war. Wie die Volksstimme auf Nachfrage bei der Polizei erfuhr, sollen die jungen Leute Glasflaschen umhergeworfen haben, die dadurch kaputt gingen. Darauf hätten die beiden Männer sie angesprochen, woraufhin es zu einer Handgreiflichkeit gekommen sei. Der ältere der beiden Männer musste Platzwunden an Lippe und Nase im Krankenhaus behandeln lassen.

Die vier Stendaler wurden von der alarmierten Polizei in der Nähe des Tatortes, an der Petrikirchstraße, aufgegriffen. Vandalismus auf Spielplätzen ist mittlerweile nichts Neues mehr. Körperverletzungen bei Auseinandersetzungen darüber hingegen schon. „Mir ist kein weiterer Fall bekannt“, sagte Polizeisprecher Marco Neiß auf Nachfrage der Volksstimme.

Der Spielplatz am Hartungswall ist nicht nur Schauplatz dieser Auseinandersetzung, sondern auch ein weiteres Mal Ziel von Zerstörung geworden. Bei den jüngsten Angriffen auf den Spielplatz handelt es sich um Zerstörungen von drei Stahltaubrücken (Anschlüsse/Verbindungen abgeschnitten, umlaufende Sicherungsseile zertrennt, bestehend aus 16 Millimeter ummanteltem Stahltau). Die darauf folgenden Zerstörungen richteten sich laut Stadtsprecher Klaus Ortmann gegen Absturzsicherungen einer aus dem Stadtteil Süd umgesetzten Podestanlage, hier wurden Planken und Handläufe zerschlagen bzw. aus den Verankerungen gerissen. „Alle diese Zerstörungen konnten nur mit massiver krimineller Energie und entsprechenden Werkzeugen durchgeführt werden“, fügte Ortmann hinzu.

Der entstandene Schaden ist mit rund 5000 Euro zu beziffern. Da nicht alles erneuert werden konnte, besteht natürlich auch ein ideeller Schaden für die Nutzer. Auch geplante Erweiterungen müssen nun laut Stadtsprecher nach hinten gestellt werden.

Der Hartungswall ist allerdings nicht der einzige Spielplatz in der Stadt, auf dem regelmäßig Zerstörungswut tobt. Reparaturen aus Vandalismus haben sich im Durchschnitt bei 15 000 Euro pro Jahr eingepegelt. Die Vandalismus-Schwerpunkte sind jahreszeitlich bedingt. Ständige Belastungen gibt es außer an der Anlage am Hartungswall an der Erich- Weinert-Straße, am Wahrburger Berg und an der Rosa-Luxemburg-Straße.

Ein hoher zeitlicher und finanzieller Aufwand besteht in der Beseitigung von Verpackungsmüll und Glasscherben. Die Unterhaltung und Wartung der öffentlichen Spielplätze und der Anlagen in den Kindereinrichtungen und Grundschulen kostet die Stadt insgesamt 355 000 Euro im Jahr.

Über den Durchschnittsschaden ist die Stadt durch den Brand auf dem Abenteuerspielplatz hinaus. Der dort entstandene Sachschaden beträgt rund 60 000 Euro. Eine Spendenaktion erbrachte bislang 1100 Euro. „Das freut uns natürlich“, meinte Ortmann. Bis Ende Mai soll der beliebte Spielplatz wieder instandgesetzt sein. Das Material dafür ist bestellt, dann können der Bauhof und eine Fachfirma zum Einsatz kommen.