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Kommunalwahl Engagement ohne Partei-Interessen

„Bürger für Stendal“ tritt mit großer Mannschaft zur Stendaler Statratswahl am 26. Mai an

Von Egmar Gebert 11.03.2019, 11:21

Stendal l Junge Leute sind unter ihnen, aber auch Männer und Frauen mit reichlich Erfahrung. Sie stehen mitten im Berufsleben oder als Alleinerziehende ihren Mann, respektive ihre Frau, engagieren sich ehrenamtlich im Schulelternrat oder im Karnevalsclub. Sie geben in den Reihen der Feuerwehr alles für den Schutz ihrer Mitmenschen oder sind aktiv als Tierschützer.

Die „Bürger für Stendal“ sind genau das, was der Name ihrer Wählergemeinschaft sagt: Frauen und Männer aus der Stadt und ihren Ortsteilen, die den Querschnitt der Gesellschaft widerspiegeln, sich auf verschiedenste Weise in sie einbringen und das künftig noch stärker tun möchten. Die „Bürger für Stendal“, die es als Wählergemeinschaft erst seit knapp vier Wochen gibt, werden mit 18 Kandidaten zur Stadtratswahl am 26. Mai antreten (siehe Info-Kasten).

Im Bürgertreff „Kleine Markthalle“ machte die Wählergemeinschaft am Sonnabend Nägel mit Köpfen. Ihre Mitglieder „vereint der Gedanke, etwas für Stendal bewegen zu wollen, ohne sich irgendeinem Partei-Interesse unterordnen zu müssen. Wie sind alle unabhängig und parteilos.“ Der das sagt, ist Spitzenkandidat auf der Liste der „Bürger für Stendal“ und seit knapp fünf Jahren Mitglied des Stendaler Stadtrates. Für die Piratenpartei zog Olaf Lincke im Mai 2014 ins Stendaler Stadtparlament ein, war auch Mitglied der Partei, bis deren altmärkischer Regionalverband vor vier Wochen den Bach hinunter ging.

Das sollte jedoch nicht das Ende seines kommunalpolitischen Engagements sein und auch nicht derer, die er damals schon als potenzielle Mitstreiter für die kommende Legislaturperiode an seiner Seite wähnte. Lincke machte sich auf, sprach mit ihnen und vielen anderen Bürgern der Stadt, der Ortsteile.

Was ihn überraschte, dann begeisterte, war das Echo, dass die Idee eines Wählerbündnisses fand. Er habe Menschen getroffen, die sich engagieren wollen, die aber keine Lust mehr auf Parteiprogramme hätten. Die Möglichkeit dazu wolle das Wählerbündnis ihnen geben, erklärt Lincke und vergisst nicht, denen zu danken, die dieses Bündnis möglich machten.

100 Unterstützer-Unterschriften hatte er für die Zulassung des Bündnisses zur Stadtratswahl bringen müssen. „Bei 120 habe ich aufgehört zu sammeln.“

Seit dem 9. März hat die Wählergemeinschaft neben ihrem Spitzenkandidaten 17 weitere Gesichter, die Wahlalternative im Stadtrat sein wollen. Welche Politikfelder sie besetzen wollen, auch darüber wurde am Sonnabend beraten. Es sind zum Beispiel der Grundschulneubau und die Festlegung der Schuleinzugsbereiche. Es brauche ein verbessertes Tourismuskonzept, Radwege und die Ehrenamtskarte. Vor allem aber gehe es den „Bürgern für Stendal“ um die „bessere Stellung der Ortsteile. Ich habe in den vergangenen fünf Jahren erlebt, wie die Interessen der Ortsteile im Stadtrat hinter denen der Kernstadt zurückfielen. Das soll sich ändern“, sagt Olaf Lincke.

Die Zuversicht, etwas ändern zu können, sprich mit den „Bürgern für Stendal“ in den Stendaler Stadtrat einzuziehen, nimmt Lincke aus der Tatsache, „dass wir eine so große Wählergruppe aus allen Lebensbereichen zusammengestellt haben und aus dem Stand 18 Kandidaten aufstellen konnten, während auf den Listen der großen Parteien im Durchschnitt zehn Kandidaten weniger stehen als bei der vergangenen Kommunalwahl.“