Sportliche Grüße nach Sri Lanka

Stendal l Kalutara ist ungefähr so groß wie Stendal, hat etwa 38.000 Einwohner. Doch damit hören die Gemeinsamkeiten schon auf. Kalutara liegt im Südosten Sri Lankas, etwa 40 Kilometer von der Hauptstadt Colombo entfernt. Mit ihrer Lage am Indischen Ozean ist die Stadt auch bei Touristen sehr beliebt, die einen Badeurlaub verbringen wollen.

Und doch gibt es noch eine Verbindung zwischen den beiden Städten. Und die heißt Renate Müller. Seit 2011 reist die Stendalerin jedes Jahr in die Stadt, war in den 90er Jahren schon das erste Mal in Sri Lanka. „Das war eigentlich ein Zufall“, erzählte sie im Gespräch mit der Volksstimme. Nachdem sie mit ihrer Frauengruppe schon andere exotische Ziele wie Kenia und Bali besucht hatte, sollte es nach Madagaskar gehen. Doch das klappte nicht, Sri Lanka war die Alternative.

Zunächst waren andere Orte das Reiseziel, auf Kalutara stieß die Gruppe vor sieben Jahren durch das Angebot eines Discounters. „Und da habe ich dann eine einheimische Familie kennengelernt“, berichtete Renate Müller mit leuchtenden Augen. Wie aber Kontakt aufnehmen, über die Sprachbarriere hinweg? Das war wesentlich leichter, als es sich anhört. „Der Vater hat eine Zeit lang in Österreich gearbeitet, spricht perfekt Deutsch“

2016 schloss sich Renate Müller der Sportgruppe „Fit ab 50plus“ an, die mittlerweile seit 15 Jahren existiert. 20 Damen lassen sich einmal in der Woche von Rita Kaczmarek, alias Seniorita, durch den Gymnastikraum des JFZ „Mitte“ scheuchen. Die Leiterin war schwer angetan von den Geschichten, die Renate Müller aus dem fernen Land zu erzählen wusste. „Da habe ich gleich gesagt, diese Schule müssen wir unterstützen“, sagte Kaczmarek. Die anderen Sportlerinnen waren auch dafür, es wurde Geld gesammelt, aus Geld wurden Geschenke.

Bei ihrem jüngsten Besuch hatte Renate Müller wieder Grüße und Geschenke für den Schul- und Musikunterricht aus Stendal mitgebracht. Die Viertklässler staunten über die Berichterstattung der aktiven sportlichen Senioren, fanden auch so manches amüsant. Die Sportsenioren wiederum staunten darüber, dass die Jungen und Mädchen im Klassenraum getrennt sitzen und Schuluniformen tragen. Und auch sie hatten Grund zur Freude, die Kinder hatten einige liebevolle Basteleien mitgegeben. Dann aber ist das Gespräch vorbei, Rita Kaczmarek hat das Kommando, Sport frei!