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Kraftsport Starker Typ mit weichem Herz

Kraftsportler Oliver Beck holt für die 6. Auflage der Benefiz-Veranstaltung „Stark fürs Leben“ internationale Sportler nach Tangermünde.

25.09.2017, 14:00

Volksstimme: Herr Beck, seit sechs Jahren organisieren Sie nun schon die Benefiz-Veranstaltung „Stark fürs Leben“. Wie hat eigentlich alles angefangen?

Oliver Beck: Angefangen hat alles 2011, als meine Mutter an Krebs erkrankt und daran gestorben ist. Aus diesem Grund wollte ich anderen Menschen helfen, mit solch einem Schicksal umzugehen – sowohl Betroffenen als auch den Angehörigen.

Warum mit Kraftsport?

Weil das einfach mein Sport und mein größtes Hobby ist. Außerdem ist Sport eine gute Plattform, um Menschen zusammenzubringen und ihre Aufmerksamkeit auf bestimmte Themen zu lenken. Außerdem engagieren sich sehr viele Sportler gerne ehrenamtlich.

Was macht Ihre Veranstaltung im Vergleich zu anderen Benefiz-Veranstaltungen besonders?

Ich denke, dass jede Benefizveranstaltung etwas Besonderes ist, weil man sich engagiert und auch mal den Blick auf was anderes lenkt. „Stark fürs Leben“ ist aber daher schon besonders, weil es Kraftsport ist. Diese Sportart ist nicht oft vertreten, wenn es um Spendenveranstaltungen geht.

Sie haben sich aber auch eine besondere Location ausgesucht – warum der Königin-Luise-Saal in Tangermünde?

Ich wollte der Veranstaltung einfach einen würdigen Rahmen geben und sie mal rausholen aus der Sporthalle. Ich habe beim Schlosshotel Tangermünde angefragt und wir sind uns sofort einig geworden. Seitdem arbeiten wir zusammen – und die Location kommt bei den Sportlern richtig gut an.

Angefangen haben Sie 2011 mit knapp 40 Teilnehmern, in diesem Jahr sind bereits 170 angemeldet – wird’s da nicht langsam zu eng?

Nein, das funktioniert noch ganz gut. Wir haben ein bisschen umgebaut, die Tische rausgenommen und das Buffet nach draußen in den Hof verlagert – da wir einen Grill aufbauen, ist das auch okay. Außerdem ist an diesem Tag ein ständiges Kommen und Gehen, es werden nie alle Besucher auf einmal im Saal sein.

Bei Ihren Veranstaltungen erwähnen Sie oft „Muckis mit Herz und Hirn“? Was wollen Sie damit sagen?

Uns Kraftsportlern gegenüber gibt es oft Vorurteile wie „Viel Muckis, wenig Hirn“. Ich möchte mit der Veranstaltung auch mit diesem Vorurteil etwas aufräumen, weil es uns nicht gerecht wird. Klar, es gibt die sogenannten schwarzen Schafe – aber die gibt es überall. Beim „Stark fürs Leben“-Pokal sind ganz normale Menschen, die neben Beruf und Familie viel Zeit für ihren Sport opfern und sich darüber hinaus auch für den guten Zweck starkmachen.

Apropos engagieren: Wie funktioniert Ihre Benefizaktion genau und an wen geht das Geld?

Wir erheben ein Startgeld in Höhe von 20 Euro, das komplett ins Spendengeld geht. Zudem veranstalten wir eine Tombola. Die Gewinne haben uns viele regionale Unternehmen zur Verfügung gestellt. Das Geld aus dem Losverkauf geht auch in das Spendengeld ein. Und dann fließt auch noch Geld aus dem Sportwettbewerb ein: Für jeweils ein gedrücktes Kilo wandert ein Betrag in den Spendentopf.

Wer bekommt das Geld?

Wie in jedem Jahr geht das Geld an die Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft in Halle und das Hospiz in Stendal.

Sie engagieren sich aber nicht nur bei „Stark fürs Leben“, sondern eigentlich überall dort, wo auch kurzfristig Notsituationen entstehen: Für kranke Kinder, bei der Flut. Selbst fürs Tierheim organisieren Sie Hilfe. Wie reagieren die Menschen in Ihrer Umgebung auf Sie?

Überwiegend positiv, allerdings werde ich schon hin und wieder gefragt, warum ich diesen Aufwand betreibe und welchen persönlichen Nutzen ich aus den Veranstaltungen ziehe.

Wie gehen Sie damit um?

Ich werde mich auch in der Zukunft weiterhin engagieren, weil ich es wichtig und richtig finde.

Die Veranstaltung "Stark fürs Leben" findet am 30. September im Königin Louise-Saal in Tangermünde statt. Los geht's ab 10 Uhr. Besucher sind willkommen, der Eintritt ist frei. Da die Veranstaltung eine Benefizveranstaltung ist, sind Spenden gern gesehen.