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Krankenhaus Hohes Niveau verpflichtet und spornt an

Das Bewährte fortsetzen und neue Akzente setzen. Das hat sich der neue Ärztliche Direktor am Johanniter-Krankenhaus Stendal vorgenommen.

Von Regina Urbat 03.03.2020, 00:01

Stendal l Die ersten 100 Tage sind längst verstrichen. „So kann ich mit Fug und Recht sagen, ich habe den Spagat zwischen Schreibtischarbeit und der Tätigkeit am Patienten hinbekommen“, sagt Professor Jörg Fahlke. Zum 1. September 2019 hat der Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie zusätzlich die Aufgabe als Ärztlicher Direktor am Johanniter-Krankenhaus in Stendal übernommen. Der 58-jährige Mediziner trat die Nachfolge von Prof. Ulrich Nellessen an, der nach rund 25 Jahren seine Tätigkeit beendete.

Nellessens über Jahre geprägte medizinisch-strategische Ausrichtung der Klinik wolle Fahlke fortsetzen. Sie sei Verpflichtung und Ansporn zu gleich. Und, wie er im Volksstimme-Gespräch sagt, wolle er neue Akzente setzen. Zudem sei ihm persönlich wichtig, weiter die medizinische Versorgung von Patienten im Fokus zu haben. „Deshalb bin ich Arzt.“

Von 1983 bis 1989 absolvierte Jörg Fahlke ein Medizinstudium an der Humboldt-Universität in Berlin und anschließend seine Facharztausbildung an der Charité. Von dort wechselte er 1994 an das Universitätsklinikum Magdeburg und war zwischenzeitlich ein halbes Jahr in den USA tätig. 2002 wurde er an der Uni-Klinik leitender Oberarzt der Onkologischen Chirurgie.

Vor elf Jahren zog es den dreifachen Familienvater von Magdeburg nach Stendal, wo er im Johanniter-Krankenhaus eine Chefarztstelle einnahm. In der Folge etablierte Fahlke unter anderem das Darmkrebszentrum und zuletzt mit einem Ärzte-Team das Onkologische Zentrum, das nun als eines von vier Zentren dieser Art in den Krankenhausplan des Landes aufgenommen wurde. „Dieser besondere Status verpflichtet“, sagt Fahlke.

Damit nicht genug. Das Johanniter-Krankenhaus mit ist breit aufgestellt und soll es auch bleiben. Als Direktor sehe er sich eher als Vermittler und lege wert darauf, dass sich insgesamt 137 Ärzte und 647 Mitarbeiter mitgenommen fühlen. Zumal die tagtägliche Arbeit anspruchsvoll sei, um das hohe Niveau in den einzelnen Bereiche zu halten und noch auszubauen. Beispielsweise die Orthopädie gerade in Hinblick auf die A 14.

„Ich unterstütze sehr die Stationierung eines Rettungshubschraubers am Krankenhaus“, sagt Jörg Fahlke. Nicht nur wegen der Autobahn, vielmehr wegen des Ausbaus der Eisenbahnverbindung Stendal-Uelzen, die sogenannte Amerika-Line. „Die Rettungswege werden verlängert, ob durch die Schließzeiten an Bahnübergängen oder durch die Umwege.“ Deshalb sei es für den Chefarzt wichtig, „dass wir jetzt dafür sorgen, in unserer Flächenregion gut ausgerichtet zu sein“.

Ein weiterer Schwerpunkt für die Zukunft sei die Konzentration der Schlaganfall-Behandlung hier vor Ort in Stendal. Je nach Schwere werden Patienten nach Magdeburg geflogen. Und ganz wichtig sei, den Krankenhausneubau fertig zu bekommen. Die Umplanung sei abgeschlossen, der Innenausbau im vollen Gange. „Ich rechne damit, dass wir spätestens im Frühjahr 2021 den Neubau nutzen können.“