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Küfa Stendal bekommt Küche für alle

Ende Juli öffnet in Stendal erstmals die Küfa - eine Küche für alle. Einmal im Monat wird dort mit gespendeten Lebensmitteln gekocht.

Von Donald Lyko 17.07.2020, 01:01

Stendal l Die Idee selbst ist nicht neu, für Stendal ist sie es aber schon. Eine Küche für alle, kurz Küfa, die Menschen unabhängig von Alter, Geschlecht und Herkunft zusammenbringt und dabei noch ein Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung setzt. Denn verarbeitet werden sollen gespendete Produkte, die zum Beispiel Lebensmittelmärkte wahrscheinlich wegwerfen würden. Das macht es für das Kochteam sehr spannend. „Erst wenn die Lebensmittel da sind, können wir uns über die Gerichte Gedanken machen“, erklärt die Stendalerin Dorothea Knauerhase.

Sie hatte in Berlin, Leipzig, Fulda und andernorts Küfas kennen gelernt und sich gesagt: Das wäre doch auch etwas für Stendal! Sie nahm Kontakt zur Freiwilligen-Agentur Altmark auf, um einen Partner für das Projekt zu haben und mit der „Kleinen Markthalle“ eine geeignete Räumlichkeit. Jetzt sucht Dorothea Knauerhase Mitstreiter für die Kochgruppe, wobei sie die Vielfalt im Blick hat, die „Köche aus aller Herren Länder“ mitbringen. Der erste Termin ist der 29. Juli, gekocht wird ab 16 Uhr (siehe Info-Kasten).

Die Küche für alle soll einmal im Monat öffnen, gekocht wird grundsätzlich vegetarisch oder vegan. „Dadurch wird niemand ausgeschlossen, da ist für alle etwas dabei“, sagt die Stendalerin. Keinen auszuschließen – das ist eines der wichtigen Küfa-Anliegen. „Eingeladen sind alle, die Lust auf Austausch mit anderen und ein Essen in Gemeinschaft haben“, wirbt die Initiatorin. Die Küfa soll zu einem Ort der Begegnung werden und „zur Kultur des gesellschaftlichen Miteinanders beitragen“. Zu einem Ort, an dem „die Verschiedenheit nebeneinander“ am Tisch Platz nehmen kann. Denn dort, so Dorothea Knauerhase, wo miteinander gesprochen wird, „verschwinden Vorurteile, entstehen Ideen und gesellschaftlicher Zusammenhalt“. Nach dem Essen, für das um eine Spende für die kommenden Veranstaltungen gebeten wird, soll es immer auch ein Kulturprogramm geben mit Vorträgen, Musik, Filmen, Lesungen und anderem. Wer es nicht zum Essen schafft oder daran nicht teilnehmen möchte, kann unabhängig davon aber später zur Kultur kommen. Das gesamte Programm ist kostenfrei.

Die Stendalerin hofft, dass sich Mitstreiter für die Küfa finden: „Jede Hilfe ist willkommen.“ Willkommen seien „alle, die Lust auf Gesellschaft und Kultur haben“, lädt Dorothea Knauerhase, die in Königsmark in einer heilpädagogischen Einrichtung der Diakonie Osterburg arbeitet, ein.

Projektträgerin der Stendaler Küfa ist die Freiwilligen-Agentur Altmark. Die hat vom Projektgeld auch schon mobile Herdplatten gekauft, so dass die Küche für alle ihr künftiges Domizil an der Ecke Hallstraße/Karlstraße verlassen und bei anderen Veranstaltungen präsent sein kann. Zum Beispiel bei Aktionen von Fridays for Future Stendal. Denn damit, Lebensmittel aufzubrauchen und nicht wegzuwerfen, klimaschonend mit den natürlichen Ressourcen umzugehen, hat das Küfa auch einen ökologischen Aspekt.