Töpfermarkt erweist sich als Gäste-Magnet

Tangermünde l Zufrieden schaut Organisatorin und Keramikerin Angelika Otto am Sonnabend über das Marktgeschehen am Hafen. Der Aufwand der vergangenen Monate hat sich gelohnt. Zum 17. Mal ist es ihr gelungen, Handwerker ihrer eigenen und auch anderer Branchen in die Stadt zu holen. Alle Hürden – wegen Corona viele mehr als in die Vorjahren – überwand sie.

Das Ergebnis: Die Stadt war am Wochenende voller Gäste. Dabei hatte sich die Hoffnung der Handwerker und Standbetreiber nicht einmal erfüllt, dass der Regen einen Bogen um Tangermünde machen möge.

Für Keramiker und Event-Gastronomen herrscht 2020 Ausnahmezustand. Klaus Lindner aus Ilfeld im Harz ist Teil der Keramikerriege am Hafen. Für ihn war der Tangermünder Markt erst der dritte in diesem Jahr. Den ersten hatte er selbst Ende Juni unter extremem Widrigkeiten in Eisenach organisiert.

Auch Kevin Grimmer bezeichnete die Situation als sehr angespannt. Er unterstützt seinen Vater, der von der Korbmacherei lebt, seit Jahren neben seinem eigentlichen Beruf. Ohne Marktgeschehen gibt es fast keine Einnahmen. Und so geht es nicht nur den Handwerkern ohne Laden. Auch die Event-Gastronomie steht 2020 vor fast leeren Kassen.

Der Tangermünder Erik Büricke war am Wochenende das dritte Mal im Einsatz – seit Januar. Angelika Otto ist eine von wenigen, die ihnen in diesem Jahr eine Geschäftsmöglichkeit gibt.

„Ich bewundere die Organisatorin“, sagte Melanie Juranis aus Leipzig. „Viel mehr müssten jetzt aufstehen und sich stark machen für ihre Rechte. Es geht um ihre Existenz. Ich finde, der Mittelstand ist viel zu ruhig.“