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Kunstpreis Ein Nachmittag mit vielen Siegern

Der erste Platz im „Reflect“-Wettbewerb 2016 ging am Sonnabend an den Club der Andersbegabten mit seiner Szenencollage „Beziehungsweise“.

Von Donald Lyko 31.10.2016, 20:00

Stendal l Wenn etwas zum zehnten Mal ausgetragen wird, kann man sich rückblickend ein Urteil erlauben – auch für den Kunst- und Kulturpreis „Reflect“. „Es gibt nur wenige Wettbewerbe, die so vielfältig, die so spannend sind“, fasste es Ricardo Feigel, Referent Bürgermedien der Medienanstalt Sachsen-Anhalt, zusammen. Und Oberbürgermeister Klaus Schmotz (CDU) brachte es so auf den Punkt: „Stendal hat durch den Wettbewerb gewonnen. Das Format ist inzwischen eine feste Größe in der Kulturlandschaft der Stadt.“

Im Mittelpunkt des 2007 gestarteten Wettbewerbes – eine Initiative vom Offenen Kanal Stendal, dem TdA, der Kunstplatte und dem Paritätischen, gefördert von der Landes-Medienanstalt – stehen Fragen wie: Was ist Behinderung? Ist man behindert oder wird man es (von anderen)? Was behindert uns in der Gesellschaft?

Die Reflexion in der Gesellschaft ist es, die zum Thema wird. Und so unterschiedlich wie die ist, waren auch die zehn Beiträge (siehe Info-Kasten), die am Sonnabendnachmittag im Großen Saal des Theaters der Altmark gezeigt wurden. In Filmen wurden Projekte vorgestellt, einige Filme waren selbst das Ergebnis eines solchen. Dann gab es Livedarbietungen auf der Bühne, Betrachtungen zu einem Bild. Nach jedem Beitrag kam der Magdeburger Kabarettist Lars Johansen, der die Veranstaltung moderierte, kurz mit den Machern ins Gespräch.

Richtig laut wurde es im Saal, als kurz vor der Siegerehrung noch der Publikumspreis vergeben wurde. Mit 101,5 Dezibel schlug das Applausometer für den Filmbeitrag „Der Hexenspiegel“ am meisten aus. Der mit 200 Euro dotierte Preis ging damit an das Sozialzentrum Bode in Thale.

Keine leichte Aufgabe hatte die Jury bei der Vergabe der ersten drei Plätze. Am Ende durften sich aber die Mitglieder des Clubs der Andersbegabten über den Sieg und 500 Euro Preisgeld freuen. Seit Jahren bringen Bewohner vom Chausseehaus Hassel in diesem Kooperationsprojekt mit dem TdA Stücke und Szenencollagen auf die Bühne. Im Siegerbeitrag „Beziehungsweise“ geht es um Liebe, ihre verschiedenen Arten, über das, was in einer Partnerschaft zählt. In ihrer Collage kombinieren die Darsteller Text, Musik und Bewegungen.

Der zweite Platz und ebenfalls 500 Euro – weil die Juryentscheidung so knapp war – gingen an Victoria Lukina und ihren Beitrag „One World“ über die Arbeit von und mit jungen Migranten im Offenen Kanal Magdeburg. Über den dritten Platz (300 Euro) freuten sich Gregor Schienemann von der Aktion Musik und die Bindfelder Grundschule. Sie hatten zusammen ein Musikvideo gedreht, in dem ein Mädchen in eine Traumwelt entflieht.