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Kuriose Laternen Das Wundern über zwei Grashalme

Die neuen Lampen auf dem Stendaler Marktplatz fügen sich nach Ansicht der Verwaltung „gewollt unauffällig“ in das Gesamtensemble ein.

Von Bernd-Volker Brahms 07.02.2017, 00:01

Stendal l In den vergangenen Wochen haben sich einige Leute beim Blick auf zwei neue Lampen auf dem Marktplatz verwundert die Augen gerieben. Etwas windschief wirken die acht Meter hohen Sondermasten vom Typ „Grashalm“. Passanten haben die acht Meter hohen LED-Laternen schon als Krähenfüße bezeichnet.

Die LED-Strahler sollen künftig den Marktplatz ins rechte Licht rücken und das historische Rathaus und die Gerichtslaube anstrahlen, wie Stadtsprecher Klaus Ortmann mitteilt. Um die Gerichtslaube noch besser aussehen zu lassen, kommen in dem Fall noch einige Erdstrahler hinzu.

Aber wie kam man nun im Rathaus auf die „Grashalme“, und was sagt eigentlich der Denkmalschutz?

„Die Ausführung fügt sich in das Gesamtensemble gewollt unauffällig ein“, sagt Ortmann über die zwei Leuchten, die zusammen rund 10 500 Euro kosten. Der Denkmalschutz habe die „schlanken Lampenträger“ zugelassen und bevorzugt, da „diese filigranen Masten“ die Gestaltung des Marktplatzes gegenüber der Leuchten nicht überfrachten. Durch ihre krumme Ausprägung der Masten zur Platzmitte hin wirken diese wie ein metallgewordenes Wegsehen. Dadurch rücke die historische Bebauung am Marktplatzrand in den Vordergrund. Mit anderen Worten: die Lampen sollen funktional sein und sich gegenüber der historischen Bausubstanz nicht aufdrängen.

Dass die Lampen ihren vorgesehenen Dienst auch leisten können, sei bereits am 26. Januar getestet worden, sagt der Pressesprecher. Der gesamte Platz sei ausgeleuchtet gewesen und das Rathaus sowie die Gerichtslaube seien angestrahlt worden.

Wann die Arbeiten am Marktplatz abgeschlossen werden können, ist unsicher. „Die Witterung bestimmt den Zeitplan“, sagt Ortmann. So lange Frosttemperaturen herrschen, könne nicht weiter gepflastert werden. Kurz vor Weihnachten waren die Arbeiten eingestellt worden. Es gebe keinen Zeitdruck, sagte der Stadtsprecher. Im März 2016 war mit den Arbeiten begonnen worden, wobei zunächst für fast drei Monate umfangreiche archäologische Arbeiten erforderlich waren. Erst nach dem Rolandfest im Juni 2016 konnte mit der eigentlichen Sanierung des historischen Platzes begonnen werden.

„Wenn erst mal weitergearbeitet wird, dann geht es sicherlich zügig“, sagt Ortmann. Er rechne damit, dass irgendwann im März eine Eröffnung und auch eine erste Inbetriebnahme des Wasserspiels erfolgen könne. Das Wasserspiel, das 150 000 Euro kostet, war auf Initiative von Geschäftsleuten mit knappem Beschluss des Stadtrates kurzfristig realisiert worden. Demnächst gibt es einen ersten Probelauf.