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Landesfest Warten auf grünes Licht vom Land

Stendal möchte 2022 den Sachsen-Anhalt-Tag ausrichten. Das muss das Landeskabinett noch beschließen.

Von Donald Lyko 07.04.2019, 03:00

Stendal l In drei Jahren will Stendal wieder einmal richtig groß feiern: den Sachsen-Anhalt-Tag und 1000 Jahre urkundliche Ersterwähnung. Bei der Vorbereitung eines Festjahres und einer Großveranstaltung wie dem Landesfest sind drei Jahre nicht viel. Darum stehen einige Punkte schon auf der Agenda. Auf Beschluss des Stadtrates wird zum Beispiel jährlich eine Summe im Haushalt angespart für den Sachsen-Anhalt-Tag.

Richtig loslegen will die Stadtverwaltung aber erst, wenn es die offizielle Zusage vom Land gibt, dass Stendal Ausrichter 2022 ist. Dazu muss es einen Kabinettsbeschluss geben. „Unser Ansprechpartner in der Staatskanzlei/Ministerium für Kultur hat uns versichert, dass dieser Beschluss im Laufe des Jahres zustande kommen wird“, teilte Stadtsprecher Armin Fischbach auf Nachfrage mit. „Ohne den Kabinettsbeschluss fehlt uns noch ein wichtiges Stück Planungssicherheit, weshalb wir diesen abwarten wollen, ehe wir konkrete Planungen vornehmen“, so Fischbach. Darum sei noch keine Arbeitsgruppe für die Organisation gebildet worden. „Zu gegebener Zeit werden unsere fähigen und erfahrenen Eventmanager aber den Oberbürgermeister bei der Organisation tatkräftig unterstützen“, erklärte der Stadtsprecher.

Dabei genutzt werden sollen die Erfahrungen aus dem Jahr 1997, als Stendal Gastgeber des zweiten Sachsen-Anhalt-Tages war. Das erste Landesfest fand im Jahr davor in Bernburg statt. Mittlerweile gibt es einen Zwei-Jahres-Rhythmus. In diesem Jahr findet das Landesfest in Quedlinburg statt. In zwei Jahren fällt es aber aus, weil Sachsen-Anhalt dann die Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit ausrichtet.

Zurück zu den Erfahrungen von 1997. Damals gab es ein gesondertes Organisationsteam, das mit der Planung betraut war. Leiter war der damalige Bürgermeister Christian von Staden, aber auch Stendals „Sportminister“ Uwe Bliefert gehörte zum Team. „Die Unterlagen von damals hat Uwe Bliefert an unser Veranstaltungsmanagement übergeben, wo diese zurzeit ausgewertet werden. Zusätzlich gab es bereits in der Vergangenheit einen gesonderten Erfahrungsaustausch zwischen den damaligen Organisatoren und unseren Kolleginnen und Kollegen im Veranstaltungsmanagement“, sagte Fischbach.

Fest stehe aber bereits jetzt, dass das Rolandfest „in den Feierlichkeiten zum Sachsen-Anhalt-Tag aufgehen“ und der Sachsen-Anhalt-Tag somit im Juni stattfinden würde, falls es von Seiten der Landesregierung keine anderen Wünsche gibt. Auch einige konkrete Überlegungen gibt es schon jetzt, weil sie mit Vorhaben in den nächsten Jahren zu tun haben. So ist im Gespräch, den Schadewachten in die Festmeile einzubeziehen. Zuvor steht aber dessen Sanierung an, die voraussichtlich bis Juni 2022 abgeschlossen sein soll.

Der Stadtsprecher bestätigte, dass eine Personalverstärkung im Sachgebiet Tourismus und Veranstaltungsmanagement weiterhin angestrebt wird. Im Stellenplan, der jüngst im Stadtrat für reichlich Diskussionsstoff gesorgt hatte, ist auch eine neue Stelle im Veranstaltungsmanagement vorgesehen. Unter anderem mit Blick auf das Landesfest, aber auch auf die Segelflug-WM im nächsten Jahr.

Eine zusätzliche Stelle „würde dort weitere Kapazitäten schaffen, die es den Kolleginnen und Kollegen erlauben würden, mehr Zeit für die Planung dieser außerordentlichen Zusatzevents aufzuwenden. Da der reguläre Veranstaltungskalender in der Stadt schon sehr gefüllt ist, erwartet uns in den kommenden Jahren ein erhöhtes Arbeitspensum in diesem Bereich“, sagte Armin Fischbach. Die Entscheidung, ob diese Stelle geschaffen wird, muss der Stadtrat treffen.

Mit der Detailplanung soll es losgehen, wenn die Landesregierung grünes Licht gegeben hat. „Die Historie unserer Stadt wird dabei eine gewichtige Rolle spielen und soll angemessen thematisiert werden. Die genaue Form hingegen, zum Beispiel Ausstellungen, Publikationen oder anderes, möchten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht näher bestimmen. Während etwa unsere Museen und das Stadtarchiv durchaus auf diese traditionelleren Darstellungsformen setzen könnten, möchten wir ausgefallenere Ansätze nicht von vornherein ausschließen“, so Fischbach, der dabei an Theaterstücke, musikalische Aufführungen oder Vorträge denkt.

Und wie sollen/können die Bürger einbezogen werden? Eine wichtige Frage, nachdem es zum Jubiläumsjahr 2015 (850 Jahre Stadt Stendal) viel Kritik gegeben hatte, weil vielen Einwohnern das Programm „zu schmal“ erschienen war. Während des Festjahres war dann noch eine Festwoche auf die Beine gestellt worden, unter anderem mit dem Rolandlied-Singen auf dem Marktplatz und einem Vereinstag im Stadthaus.

„In welcher konkreten Form die Bürgerinnen und Bürger in die Planung einbezogen werden sollen, steht noch nicht fest. Allerdings sind wir jederzeit offen für interessante Vorschläge zu diesem Thema und werden die besten sicherlich in unsere Planungen miteinbeziehen. Sobald die Planung richtig losgeht, wäre auch eine direktere Beteiligung und Befragung der Bürger denkbar“, kündigte Fischbach an.