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Logistikzentrum Milchwerke investieren 18 Millionen

Die Milchwerke „Mittelelbe“ Stendal investieren 18 Millionen Euro für ein neues Logistikzentrum.

Von Thomas Pusch 18.03.2017, 00:01

Stendal l Wenn er möchte, kann Geschäftsführer Uwe Bedau von seinem Schreibtisch aus ganz bequem auf die Baustelle des neuen Logistikzentrums schauen. Die Milchwerke "Mittelelbe" haben nämlich eine Internetkamera installiert, die den Fortschritt an der Heerener Straße überträgt. Doch zumeist hat Bedau für so etwas sowieso keine Zeit.

„Das Logistikzentrum ist notwendig geworden, weil wir bislang an 14 Standorten Lagerstätten hatten“, erklärte er im Gespräch mit der Volksstimme. In einem Radius von 50 Kilometern um Stendal herum sei praktisch alles genutzt worden, was als Lager tauglich sei. Das habe einerseits für Transportkosten zwischen den Standorten und zusätzliche Betriebskosten für die Lager gesorgt. „Der Schritt war längst überfällig“, stellte Bedau fest. Gerne hätte man bei den Milchwerken auch in neue Technik investiert, allerdings habe die Logistik den Vorrang gehabt.

„Die Logistiksituation war für uns letztlich auch eine Wachstumsbremse“, erläuterte Bedau. Nur mit einer guten Logistik könnten Großkunden an ein Unternehmen wie die Milchwerke gebunden werden. Da sei eine Streuung der Standorte keine gute Visitenkarte.

Auf einer Fläche von 39 000 Quadratmetern entsteht das neue Lager, das eine Grundfläche von 140 mal 110 Metern haben und 14 Meter hoch sein wird. Insgesamt 50 000 Paletten können darin untergebracht werden. „Der Begriff ist zwar schon ein bisschen abgedroschen, aber das neue Lager bedeutet Industrie 4.0“, kündigte der Geschäftsführer an. Die gesamte Logistik wird vollautomatisiert ablaufen, von den autonomen Lastwagen über die selbsttätigen Stapler bis zu den sogenannten Regalbediengeräten, die Ware ein- oder ausräumen.

Die Milchwerke investieren 18 Millionen Euro in das Projekt, laut Bedau eine der größten Einzelinvestitionen. Mit der Fertigstellung wird für Ende dieses Jahres gerechnet. Und dann kann verstärkt am Wachstum gearbeitet werden. Bei den im Fachjargon Consumer-Produkte genannten Artikeln für den Endverbraucher wie Milchmischgetränke ist der britische Markt ganz vorn, vor Frankreich und Deutschland.

„Wir können aber noch nicht absehen, was mit dem Brexit auf uns zukommt“, sagte Bedau. Aufstrebender Markt ist Australien. „Der Australische Dollar ist gerade günstig, es lohnt sich, in Deutschland zu kaufen“, erklärte Bedau.