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Modulbau Nur drei Tage für nagelneue Kita

Nach nur drei Tagen war die neue Kita in Tangermünde rohbaufertig. 20 Module wurden dafür zusammengefügt.

Von Anke Hoffmeister 03.03.2018, 00:01

Tangermünde l Trotz klirrender Kälte entstand in dieser Woche in Tangermünde mitten im Neubaugebiet eine nagelneue Kindertagesstätte. Am Mittwoch wurde mit dem Rohbau begonnen. Gestern war er fertig. So schnell geht das nur auf eine Weise - mit Modulen. Diese hatte der DRK-Kreisverband Östliche Altmark vorfertigen und ab Mitte der Woche nach Tangermünde liefern lassen. Dass dieses Verfahren funktioniert, hatte das DRK im vergangenen Jahr schon einmal in der Kaiserstadt erlebt. Auf diese Weise war das DRK-Kinder- und Jugendheim „Anne Frank“ in der Heerener Straße entstanden.

Nachdem die Stadtverwaltung lange Zeit nach einer Lösung für weitere Kinderbetreuungsplätze in Tangermünde gesucht hatte, waren das DRK und die Verwaltung sich einig geworden, gemeinsam eine solche zu schaffen. Während Tangermünde das Areal in der Richard-Wagner-Straße für den Bau einer Kindertagesstätte zur Verfügung stellte, liefen beim Kreisverband selbst die Vorbereitungsarbeiten für das Vorhaben. Nachdem der Kreisverband bereits ein Millionenprojekt in der Heerener Straße realisiert hatte, investiert er jetzt abermals 2,6 Millionen Euro, um für junge Eltern an diesem Standort einen Betreuungsplatz für deren Nachwuchs zu schaffen.

Ende vergangenen Jahres begannen die Bauarbeiten im Erdreich. „Wir hatten Glück, dass auch der Januar noch frostfrei war“, gab Planer und Architekt Hans-Joachim Preß gestern auf der Baustelle zu verstehen. Nur diesem Umstand sei es zu verdanken gewesen, dass die nach den Leitungsarbeiten noch erforderlichen Betonarbeiten ausgeführt werden konnten. Die Streifenfundamente waren also fertig und der Frost kam. Doch der ist beim Aufbau der Module kein Hindernis.

Aufgrund eines perfekt logistischen Plans im Hintergrund erreichten Nacht für Nacht sieben Module per Schwertransport die Stadt, parkten im Industriegebiet und wurden von dort nach und nach zur Baustelle gerufen. „Das lief alles ganz entspannt“, berichtete gestern Reinhard Löschau, Bauleiter. Denn auch die für die Bauzeit zur Verfügung gestellten Parkflächen durften für diese Zwecke genutzt werden.

Er gab aber auch zu verstehen, dass gerade die Temperaturen von minus 17 Grad Celsius, die am Mittwoch herrschten, vor allem für die Monteure nicht angenehm waren. „Mehr als 20 bis 30 Minuten können sie da nicht arbeiten, müssen sich etwa zehn Minuten drinnen aufwärmen, bevor es weitergehen kann.“ Und doch gelang es, den Zeitplan zu halten. Gestern Mittag schwebten die letzten 18 Tonnen am Kranhaken an die dafür vorgesehene Stelle. Mit dabei waren neben Tangermündes Bürgermeister Jürgen Pyrdok (parteilos) unter anderem Frank Latuske, Vorstand des DRK-Kreisverbandes, Viktor Schellert, zuständig für Controlling und Planung im DRK-Kreisvorstand, Michael Mehlers, Bereichsleiter Kinde-, Jugend-, Familien- und Eingliederungshilfe im DRK-Kreisvorstand, die künftige Leiterin dieser Tagesstätte, Kathleen Gerike, sowie Architekt Hans-Joachim Preß.

In den nächsten Wochen werden aus den neun Monteuren in Hochzeiten bis zu 50 werden. Denn ab Montag müssen die 20 Module, die bereits nach den Wünschen des Bauherren vorinstalliert wurden, ausgebaut werden. Dazu ist es unter anderem erforderlich, die 939 Quadratmeter Kita-Nutzfläche an Strom, Wasser, Abwasser und Fernwärme anzuschließen. Bei höheren Temperaturen wird das Dach mit einer langlebigen Abdeckung versehen. Außerdem fehlt noch der Fußbodenaufbau aus Beton, Fußbodenheizung und Estrich, müssen Fliesen und Fußbodenbeläge verlegt, die Unterdecken mit Schallschutzfunktion angebracht beziehungsweise Akustikputz aufgetragen werden. Das Ziel lautet: Ende Mai ist die Kita schlüsselfertig. Ab dann kann es an die Inneneinrichtung gehen und das Außengelände fertig gestellt werden.

Ab dem 1. August sollen die ersten Mädchen und Jungen hier betreut werden. „Im Juni wollen wir mit den ersten Elterngesprächen beginnen“, erklärte Viktor Schellert. Sowohl Stadt als auch Kreisverband hätten Listen mit Interessenten. „Danach könnten wir gleich noch so eine Kita bauen“, sagte Schellert augenzwinkernd. Er erinnerte aber auch daran, dass Eltern oft an mehreren Stellen Anmeldungen abgeben würden, um sicher zu gehen, einen Betreuungsplatz zu bekommen. Nach der gestrigen Aussage von Viktor Schellert haben 70 bis 80 Kinder Platz in der neuen Kita.