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Museum Winckelmanns neue Lesestube

Eine Führung auf der Baustelle des Stendaler Winckelmann-Museum Stendal, nutzen am Montag rund 40 Besucher.

Von Volker Langner 05.12.2017, 00:01

Stendal l Schuhe abputzen – und dann rein in die „gute Lesestube“ des Winckelmann-Museums. Das sagten sich am Montagnachmittag rund 40 neugierige und erwartungsvolle Besucher, die sich über den Stand der Bauarbeiten im derzeit geschlossenen Museum informieren wollten. Dazu hatte das Team um Museumsleiterin Dr. Stephanie-Gerrit Bruer im Rahmen der Festwoche zu Johann Joachim Winckelmanns 300. Geburtstag eingeladen.

Erste Station war die Winckelmann-Bibliothek im Obergeschoss, die mit ihren teilweise schon beladenen Bücherregalen und dem neuen Fußbodenbelag einen recht aufgeräumten Eindruck machte. Deshalb wurden die Besucher nach ihren Schritten durch die Baustelle am Eingang zum Lesesaal über einen Fußabtreter geleitet.

Rund 21.000 Medieneinheiten werden in der Bibliothek künftig ihren Platz haben. „Medieneinheiten, weil wir hier nicht nur Bücher haben, sondern auch Sonderdrucke beispielsweise“, erklärte Agnes Kunze in dem Licht durchfluteten Saal, dessen Fensterfront einen Blick auf Museumsgarten und zukünftiges Familienmuseum freigibt.

Die wissenschaftliche Mitarbeiterin des Museums kündigte an, dass das Gros der Medien nicht nur für die Öffentlichkeit zugänglich sein werde, sondern auch ausgeliehen werden könne. „Bislang war der Bestand nur auf Antrag ausleihbar“, machte Kunze den Unterschied klar.

In den vergangenen Tagen herrschte im Lesesaal emsiges Treiben. Die ersten Bücher waren in Kisten in den Raum geschleppt, ausgepackt und in den Regalen platziert worden. „Da hatten wir einige fleißige Helfer“, berichtete Kunze und erwähnte Josef Doerr, Jutta Kunze und Ingrid Gast. Ingrid Gast aus Stendal, die am Montag auch zu den Besuchern zählte, sagte auf Volksstimme-Nachfrage: „Bücher sind meine Welt. Und in diesem speziellen Fall geht es um Winckelmann. Da habe ich gern geholfen, als ich darum gebeten wurde.“

Von der Bibliothek ging es treppab in die neue Eingangshalle, die noch Baustelle ist. Dort ließ Bruer vor dem geistigen Auge schon einmal das spätere Antlitz des Raumes, aber auch von Teilen des Museumshofes entstehen. So sollen unter anderem ein römischer Garten und ein Skulpturengarten entstehen. Das Trojanisches Pferd zieht um, wird künftig über eine Mauer auf die Straße Altes Dorf schauen.

Das Museum soll Ende Mai 2018 wieder öffnen; Arbeiten an der Außenanlage dauern dann wahrscheinlich noch an.