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Nach GroßbrandGaststättenruine wird abgerissen

Die Abrissarbeiten an der Brandruine "Artemis" in Tangerhütte haben begonnen.

Von Birgit Schulze 18.07.2018, 02:00

Tangerhütte l Immer wieder hatte der Betreiber des „Griechen“, wie der Volksmund sagt, in den zurückliegenden Jahren gewechselt. Das Restaurant „Artemis“ mit dem großen Saal und der Kegelbahn in der Stendaler Straße war am Neujahrsmorgen 2018 ein Raub der Flammen geworden.

Vom Saal aus hatte sich das Feuer ausgebreitet, sämtliche verfügbaren Einsatzkräfte – rund 90 Frauen und Männer – aus der ganzen Region rückten an, um zu löschen. Immer wieder mussten die Atemschutzgeräteträger an vorderster Front ausgewechselt werden, es prasselte der Funkenregen auf umliegende Dächer.

Und doch konnte trotz der engen Brezelstraße, an die der Saal grenzt, und direkt anliegender Nachbarhäuser, wie das der Familie Elsner, ein Übergreifen verhindert werden. Saal und Gaststätte brannten schließlich faktisch bis auf die Grundmauern aus.

Inzwischen ist der Abriss beauftragt worden und diese Nachricht beschäftigt die Tangerhütter auch im sozialen Netzwerk „Facebook“. Manch einer erinnert sich plötzlich wieder an die Zeit, als der frühere „Schwarze Adler“ noch als Schulspeisung diente oder als der Jugendtanz in dem Objekt, das zu DDR-Zeiten „Haus Altmark“ hieß, stattfand.

Jugendtanz ab 16 Uhr soll es – anders als heute – übrigens gleich in mehreren Gaststätten gegeben haben: im Kulturhaus, in der „Stadtschänke“ (Kantstraße) und im „Haus Altmark“, das nun abgerissen wird.

Gleich mehrere Bagger fressen sich seit Anfang dieser Woche durch das historische Gebäude und manch ein Anwohner sieht dabei mit gemischten Gefühlen zu. „Es ist einfach traurig, hier war immer richtig was los – solange ich denken kann“, sagt ein Mann am Straßenrand.

Damit es bei der Hitze und Trockenheit nicht allzu sehr staubt, wird während der Abrissarbeiten alles mit einem Wasserstrahl befeuchtet. Sowohl von der Stendaler als auch von der Brezelstraße aus arbeiten sich die Bagger voran, der Schutt wird gleich über große Container abtransportiert.

Durch die Bewegung der Brandreste riecht es rings um das einstige Restaurant „Artemis“ jetzt wieder nach Ruß und kalter Asche. Und Baggerschaufel für Baggerschaufel verschwindet ein Stück Stadtgeschichte.

Noch bis Mitte August müssen Anwohner mit Beeinträchtigungen durch Baufahrzeuge rechnen und während der Abriss- und Transportarbeiten wird die Zufahrt zur Brezelstraße aufgrund der räumlichen Enge gesperrt sein.