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Nach UnfallStadtrat debattiert über Verkehrssicherheit

Das Thema Verkehrssicherheit spielte eine große Rolle in der Sitzung des Stendaler Stadtrates. Es gab dazu mehrere Anträge.

Von Thomas Pusch 12.07.2017, 11:40

Stendal l Der tödliche Unfall, bei dem eine 81-Jährige beim Überqueren der Bruchstraße von einem Paketfahrzeug erfasst wurde, ist mittlerweile über einen Monat her. Doch immer noch wirkt er nach, vor allem wird überlegt, wie die sogenannte Ramelow-Kreuzung sicherer werden kann. Die Fraktion SPD/FDP/Piraten/Ortsteile hat in den Stadtrat einen Antrag eingebracht, in dem die Verwaltung aufgefordert wird, verschiedene Möglichkeiten in dem Kreuzungsbereich zu überprüfen.

Die Fraktion CDU/Landgemeinden hat in ihrem Antrag vorgeschlagen, die Verkehrsführung der Breiten Straße zu ändern. Sie soll zwischen Bruch- und Rohrstraße Einbahnstraße Richtung stadtauswärts werden. Das würde nicht nur die Sicherheit an der Unfallkreuzung, sondern durch weitere Parkflächen auch die Attraktivität der nördlichen Breiten Straße erhöhen. Nach einer leidenschaftlich geführten Diskussion wurde der CDU-Antrag in die Fachausschüsse verwiesen und der Prüfauftrag von SPD/FDP/Piraten/Ortsteile an die Verwaltung mehrheitlich befürwortet. Bis Ende des Jahres sollen Ergebnisse präsentiert werden.

„Jeder Unfall ist einer zuviel“, meinte Wolfgang Eckhardt (CDU). Bislang sei der Stadtrat immer wieder an behördlichen Verordnungen mit seinem Ansinnen, die Verkehrssicherheit zu verbessern, gescheitert. „Die FDP hat schon 2012 den Antrag gestellt, denn nach der Sanierung der Bruchstraße weggefallenen Zebrastreifen wieder einzurichten“, sagte der Liberale Marcus Faber. Die Einbahnstraßenvariante finde er allerdings nicht gut, es gebe wesentlich bessere Möglichkeiten. Helga Zimmermann (Die Linke) betonte, dass auch ihrer Fraktion die Verkehrssicherheit wichtig sei. „Für viele Menschen bedeutet der Kreuzungsbereich eine schwierige Situation“, stellte sie fest.

„Im Prinzip sind wir uns doch alle einig“, meinte SPD-Fraktionsvorsitzender Herbert Wollmann. Eigentlich hätte man beide Anträge auch miteinander verknüpfen können. „Niemand hat die Kugel der Weisheit, wir wissen nicht, welche Lösung die beste ist“, räumte CDU-Fraktionsvorsitzender Hardy Peter Güssau ein. Beim Einzelhandelskonzept habe sich mit der Neuansiedlung von Netto auch gezeigt, dass man von bestehenden Überzeugungen ruhig auch einmal abweichen kann. Auf der anderen Seite müsse auch klar sein, dass bestehende Regeln noch lange nicht bedeuten, dass sie auch eingehalten werden. So sei das Rechtsabbiegen in den Kornmarkt verboten, die radelnden Gymnasiasten auf dem Weg zum Mönchskirchhof würden sich trotzdem nicht daran halten.

Aufmerksame Anspannung herrschte, als Sven Meinecke (Die Linke) das Wort ergriff, um etwas Grundsätzliches zu sagen. „Keiner weiß, wie der Unfall passiert ist, wer möglicherweise einen Fehler gemacht hat“, stellte er fest. So könne auch nicht klar sein, ob durch die Änderung der Verkehrsführung oder irgendeine andere Maßnahme der Unfall hätte verhindert werden können. Meinecke sah ein erneutes Betrachten durch den Ausschuss für Stadtentwicklung für ratsam.