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Nobody knows Stendaler Folkband überrascht immer wieder

Lieder von Nobody Knows in ganz neuem Klanggewand durften die Gäste an zwei Abenden im Stendaler Theater miterleben.

Von Donald Lyko 25.09.2018, 01:01

Stendal l Da glaubt man, bei diversen Auftritten von Nobody Knows alles irgendwie schon gesehen und gehört zu haben, doch dann überraschen die Musiker um Frontmann Max Heckel immer wieder – und wie. Beim Rolandfest Anfang Juni 2018 hatte die Band zusammen mit dem Sinn-Phonie-Orchester der Stendaler Musik- und Kunstschule unter Leitung von Sebastian Socha zwar schon klanglich eindrucksvoll gezeigt, wohin die Reise geht, aber die beiden Auftritte am Wochenende im Theater der Altmark waren dann einfach eine Klasse für sich.

Die „Loreley“ und das Volkslied „Der Mond ist aufgegangen“, begleitet vom Orchester und vom Chor des Theaters der Altmark unter Leitung von Robert Grzywotz, das im Refrain einsetzende Publikum – nur zwei unvergessliche Momente und musikalische Erlebnisse, die unter die Haut gingen und im Saal wohl niemanden unberührt gelassen haben.

Das Publikum – eingefleischte Fans mit 100-prozentiger Textsicherheit gemischt mit Neueinsteigern in Sachen Nobody Knows – sorgte von Anfang an für eine tolle Live-Aufnahme-Stimmung im Saal. Es war noch nicht einmal der erste Ton erklungen, da gab es schon tosenden Beifall und Fußtrampeln – und alle Mitwirkenden auf der Bühne wurden diesen Vorschusslorbeeren mehr als gerecht.

Für die Live-DVD hat Nobody Knows 25 Stücke aus der fast 18-jährigen Bandgeschichte ausgewählt. Dietrich Eichenberg, der die Musikanten gelegentlich bei Live-Auftritten verstärkt und den Max Heckel und Sebastian Socha seit der gemeinsamen Musikschulzeit kennen, hatte sich alle Kompositionen vorgenommen und für das Miteinander von Band, Orchester und Chor zwei Ordner Noten produziert. Während der Aufzeichnung war er an mehreren Instrumenten zu erleben. Zu hören war für viele Nobody-Knows-Kenner erstmals die Irish Bouzouki, zu sehen erstmals Frederic Sachser. Er ist neues Mitglied in der Band, die am Freitag und Sonnabend mit Max Heckel (Gesang, diverse Zupf- und Streichinstrumente), „Papa“ Ronny Heckel (Gesang, Gitarre, Mandoline), Aron Thalis (Schlagzeug) und Lars Düseler (E-Bass, Gesang) auf der Bühne stand. Für das Liebesduett „Tandaradei“ hatte Sängerin Helga Leopold die Einladung angenommen – ein weiterer dieser besonderen Momente des Abends.

Ob Buschs „Fünfter Streich“, das „Bürgerlied“ als Plädoyer für Mitmenschlichkeit, der Nobody-Knows-Klassiker „Der Po“, das Volkslied „Es dunkelt schon in der Heide“, die „Fleischsatire“, die Vorstellung des „Hinterlistigen Heinrichs“ oder die Interpretation von Tucholskys „Augen in der Großstadt“ – bei der Zusammenstellung des Abends haben die Musiker ein mehr als gutes Händchen bewiesen. Die Band konnte sich mit vielen ihrer musikalischen Facetten präsentieren – und das im beeindruckenden Zusammenspiel mit dem Sinn-Phonie-Orchester, dessen Mitglieder sich ein Jahr lang, oft mit Proben am Sonntag und viel geopferter Freizeit, darauf vorbereitet haben.

Jetzt heißt es warten: Auf die Live-CD und Live-DVD, die im Mai 2019 veröffentlicht werden sollen.