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OBI-Gelände Zwangsversteigerung abgesagt

Seit 2004 liegt das Gelände in Bindfelde, auf dem einst ein OBI-Baumarkt stand, brach. Eine Zwangsversteigerung wurde abgesagt.

Von Wolfgang Biermann 21.08.2017, 23:01

Stendal l 1993 eröffnete vor den Toren der Stadt Stendal an der B 188 bei Bindfelde in der Tangermünder Chaussee ein OBI-Baumarkt seine Pforten. Doch schon im Jahr 2004 schloss er sie wieder. Seitdem verkommen die in typischer Ständerbauform errichteten Gebäude des früheren Baumarktes und zeigen ein tristes Bild.

Das Areal befindet sich schon seit Jahren in einem erbärmlichen Zustand, auf dem Parkplatz sieht man zuweilen Fahrschüler üben und Brummifahrer legen dort ihre Pausen ein. Nebenan entstand im Jahr 2011 eine Tankstelle. Doch wo man einst ein breites Sortiment in den Bereichen Bauen, Wohnen, Technik und Garten vorfand, ist Verfall angesagt. Im Inneren, soweit man es von außen sehen kann, regiert das absolute Chaos. Vandalismus und Diebstähle haben ihre sichtbaren Spuren hinterlassen.

Unerwartet fand sich das aus vier Grundstücken bestehende Gesamtobjekt jetzt in der Zwangsversteigerungsliste des Amtsgerichts Stendal wieder. Am heutigen Dienstag sollte es um 9 Uhr im Saal 112 unter dem Aktenzeichen 7K66/15 zu einem von einem Stendaler Bausachverständigen errechneten Gesamtverkehrswert von 516.600 Euro unter den Hammer kommen. Doch wie die Volksstimme auf Nachfrage von Gerichtssprecher Michael Steenbuck erfuhr, ist „das Verfahren eingestellt“. Und: „Welche Hintergründe dies hat, ist nicht aktenkundig.“

Laut Aushang ist das im Grundbuch von Bindfelde unter den Flurstücken 62, 63, 65 und 67 eingetragene Grundstück insgesamt fast 51.000 Quadratmeter groß.

Allein die Handels- und Dienstleistungsfläche beträgt 42.700 Quadratmeter. Der Versteigerungsvermerk ist am 16. Juli 2015 in das Grundbuch eingetragen worden. Laut Gutachten ist „eine Neuansiedlung gegenwärtig durch den Bebauungsplan Sondergebiet ‚Baumarkt‘ begrenzt, der formal keine anderen Sparten zulässt.“ Eine bautechnische Notwendigkeit zum Abriss sieht der Bausachverständige nicht. Jahrelang gab es juristische Streitigkeiten zwischen der Stadt und dem Eigentümer, der „Inpro Investment Projekte“ aus Hannover. Wie der Stand derzeit ist, ist nicht bekannt. Eine Anfrage nach möglichen Forderungen gegen die Niedersachsen ließ die Stadt gestern unbeantwortet.