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Oldtimer MZ-Motorrad wird nicht geschlachtet

Eine Leihgabe erhielt die Nordwall Classic-Garage: ein Oldtimer-Motorrad.

Von Volker Langner 22.06.2016, 18:00

Stendal l Die Sammlung historischer Fahrzeuge, die der Verein „Nordwall Classic Garage“ seinen Besuchern präsentiert ist um ein Stück reicher: Eine MZ ES 250, Baujahr 1959, erhält dort ihren Platz. Dabei handelt es sich um eine Leihgabe von Helmut Grunwald.

Mit dem Fahrrad hatte der Stendaler das Domizil des Vereins am Nordwall aufgesucht und die Mitglieder überrascht: „Ihr habt doch hier Motorräder. Ich habe noch ein Motorrad zu Hause. Ich will euch das Motorrad schenken, habe nur eine Bitte: Ihr dürft das Motorrad nicht schlachten.“ Eine gelungene Überraschung, so Jörg Punzel. Und das Vorstandsmitglied des Vereins konnte den Rentner beruhigen: Geschlachtet werde hier kein Oldtimer.

Helmut Grunwald verbindet mit dem Motorrad viele Erinnerungen. Der erste Urlaubsfahrt mit dem Gefährt führte in die Sächsische Schweiz – Helmut Grunwald fuhr mit dem Zweirad, seine Frau mit dem Zug.

Die Maschine sei ein zuverlässiger Untersatz gewesen, macht er klar. Er habe einen „Platten“ gehabt und einmal die Stoßdämpfer wechseln lassen. Das sei alles an Reparaturen gewesen. „Ich bin Jahrgang 1929 und fahre nicht mehr, möchte die Maschine nur in guten Händen wissen“, sagte der MZ-Besitzer. Das konnten die Mitglieder der „Nordwall Classic Garage“ versprechen. Der Vorstand hat mit Helmut Grunwald einen Leihvertrag vereinbart und so die Sammlung historischer Fahrzeuge erweitert.

Ausgebaut wird auch das Angebot für die Jüngsten. „In einem ehemaligen Trainingsraum soll eine Carrera-Rennbahn als Dauereinrichtung aufgebaut werden“, berichtet Jörg Punzel. Bei Tagen der offenen Tür können Kinder und Jugendliche mit dem Carrera-Formel-1-Rennwagen Siege am Schaltpult einfahren und dabei – so eine Anliegen des Vereins – vielleicht auch Interesse an alter Fahrzeugtechnik finden.

Bei diesem Vorhaben hoffen die Mitglieder auf die Mithilfe und „Geschenke“, wie sie es formulieren. Im Hinterkopf haben sie „verstaubte Carrera-Bahnen“, die in Kammern und auf Böden herumliegen und nicht genutzt werden. Gern nehmen sie die entgegen, um letztlich Kindern Spaß zu bieten.

Zudem unterbreitet der Verein ein Angebot: Jugendliche, die die Rennbahn bei uns mitgestalten möchten, sind willkommen.