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Park-Gefecht Schild hin, Schild weg, neues Schild hin...

Ein schmaler Streifen Marktplatz in Stendal fordert zum Duell heraus. Falschparker und Stadt - keiner gibt klein bei.

Von Nora Knappe 09.09.2017, 01:01

Stendal l "Parken und Halten verboten!“ An diesem prägnanten Kurzsatz ist nichts zu deuteln und nichts zwischen den Zeilen zu entdecken. Aber gefallen tut solch ein Verbot (das wiederum nur ein ohnehin zonenmäßig bestehendes Verbot ins Gedächtnis ruft) eben auch nicht jedem. Wenn da Platz ist zum Autoabstellen, stellt man da eben sein Auto ab. Und deshalb verstand es Unbekannt wohl auch eher als eine zivilem Ungehorsam entsprungene gute Tat, als er oder sie sich entschloss, das erst am Dienstag angebrachte Hinweisschild mit besagtem Verbot kurzerhand abzuschrauben und mitzunehmen.

Stadtsprecher Klaus Ortmann zeigt sich dennoch positiv gestimmt: „Die ersten 24 Stunden hat es herausragende Wirkung erzielt. Es gab nur ein Auto, das kurzzeitig falsch parkte.“ Punkt für die Stadt. Mittwoch und Donnerstag aber dann wieder Raumgewinn für renitente Falschparker. Freitag erobert sich die Stadt ihr Terrain zurück – ein nun doppelt bewehrtes Schild steckt den Claim ab.

Der wenige Quadratmeter große Streifen Marktplatz wird zur Arena. Das Kräftemessen dauert an. Die Zuschauer indes scheinen eher gelangweilt, schütteln resigniert mit dem Kopf oder fallen höchstens mit Zwischenrufen wie „Und wo bleibt das Ordnungsamt?“ auf.

Die Stadt bleibt eisern. Bis Jahresende soll die Hinweisschild-Variante aufrechterhalten werden. Sanktioniert wird weiter. Gibt es mittlerweile einen Vorrat für den Fall weiterer Schild-Diebstähle? „Nein, aber es kann schnell angefertigt werden“, gibt Ortmann Einblick ins „Waffenarsenal“ des Kontrahenten Hansestadt Stendal.