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Parkplatz Park-Chaos in Stendal hat ein Ende

Pendler hatten verzweifelt darauf gewartet: Die Wiedereröffnung des Parkplatzes in der Lüderitzer Straße in Stendal. Nun ist es soweit.

Von Christoph Zempel 30.09.2018, 02:00

Stendal l Für viele Pendler ist es ein Ärgernis: Der Parkplatz in der Lüderitzer Straße. Seit Juli wird er saniert. Einige haben das Gefühl, die Stadt nehme sich extra Zeit für die Wiedereröffnung – um Parkverstöße zu ahnden und abzukassieren. Die Stadt sagt dagegen, alles liefe nach Plan. Am Dienstag, 2. Oktober 2018, wird der Parkplatz wieder freigegeben.

Der Straßenbau ist abgeschlossen, die Beleuchtung installiert, und 82 neue Stellplätze sind entstanden. Der Parkplatz in der Lüderitzer Straße sieht aus, als könne er schon genutzt werden. Dringend nötig ist es für die vielen Pendler ohnehin, die nicht selten auf den Parkplatz vor dem Supermarkt „Netto“ und vor „Pfennigfuchser“ oder an die Straßenränder ausweichen müssen. Der Not wegen.

Immer wieder steht dann auch jemand im Parkverbot. Leser Thomas Kater sagte zuletzt: „Ich hoffe nicht, dass die Stadt die Eröffnung des Parkplatzes abhängig von den Einnahmen aus Ordnungswidrigkeiten zu Parkverstößen macht.“ Auch Pendlerin Manuela Wagner aus Käthen meint, man könne das Gefühl bekommen, die Stadt gehe in diesem Bereich ganz bewusst ans Knöllchenverteilen.

Fest steht, ab Dienstag, 2. Oktober 2018, kann dort wieder geparkt werden. Derzeit werden die letzten Vorbereitungen getroffen. Restleistungen wie Kontrollprüfungen, Einfriedung, Beschilderung und Beräumung würden vorgenommen, sagt Stadtsprecher Armin Fischbach.

Fest steht auch, dass viele Pendler darauf gehofft hatten, der Parkplätz stünde nach den Sommerferien wieder zur Verfügung. Dem war nicht so, doch das sei auch nicht geplant gewesen. „Die Arbeiten werden fristgerecht abgeschlossen“, sagt Fischbach. Die Stadt habe die Sommerferien ausnutzen wollen, da dort ohnehin weniger Parkplätze gebraucht würden. Es sei aber nie die Rede davon gewesen, innerhalb der Ferien fertig zu werden.

Die 82 entstandenen Parkplätze sind drei mehr als anfangs geplant. Davon ist einer für behinderte Menschen gedacht. Das Parken wird kostenlos sein, der Ausbau war das natürlich nicht. Laut Stadtsprecher Fischbach waren rund 300.000 Euro nötig. 80 Prozent davon hat der Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt übernommen, die Stadt rund 60.000 Euro.

Auch Leerrohre für eine E-Ladesäule sind verlegt worden. Zwar hatte die Fraktion SPD/FDP/Piraten/Ortsteile im Juli im Hauptausschuss die Ladestation für Elektroautos vorgeschlagen, es hatte sich jedoch abgezeichnet, dass es im Stadtrat keine Mehrheit dafür geben würde, also zog sie ihren Antrag zurück. Dennoch wollte die Verwaltung Leerrohre installieren lassen, um einen Anschluss jederzeit problemfrei ermöglichen zu können.

Nötig wurde der Ausbau des Parkplatzes, weil es laut Zahlen der Bundesagentur für Arbeit rund 6100 Pendler allein in Stendal gibt, gar 13.000 im Landkreis. Zugleich war das Angebot an Parkplätzen zu knapp, das Parken in dem Bereich bisweilen ein Chaos. Vor den Bauarbeiten gab es nur eine provisorische Stellplatzanlage. Noch dazu wäre Ende des Jahres die wasserrechtliche Erlaubnis abgelaufen. Die Stadt hatte also handeln müssen.