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Polizei Drogenfahnder in Stendaler Zügen

Drogen, Verstöße gegen das Waffengesetz, Haftbefehle: Die Bundespolizei hat drei Tage im Norden Sachsen-Anhalts gefahndet.

Von Mike Kahnert 26.06.2020, 16:51

Magdeburg/Stendal l Die Bundespolizei hat mit einem Drogenspührhund des Zolls in den Zügen der Bahnstrecke Magdeburg-Stendal-Oebisfelde nach Drogen gefahndet. Drei Tage waren die Beamten im Einsatz, teilt die Bundespolizeiinspektion Magdeburg mit. Neben Drogen fand die Polizei auch zahlreiche gesuchte Personen.

Es sind „beachtenswerte Fallzahlen zur Aufklärung des Dunkelfeldes bei Straftaten“, heißt es in der Pressemitteilung. Der Einsatz erstrecke sich von Dienstag dieser Woche bis Donnerstag, wobei die Bundespolizei auch von Einheiten der Mobilen Kontroll- und Überwachungseinheit Pirna unterstützt wurde. 537 Personen wurden zwischen Magdeburg und Oebisfelde kontrolliert. Dabei stellten die Beamten mithilfe von Drogenspürhund „Dasty“ 14 Drogendelikte fest. Doch dabei blieb es nicht. 31 Personen, die von verschiedenen Staatsanwaltschaften gesucht werden, wurden ausfindig gemacht. Sie waren im Rahmen von Strafverfahren nicht erreichbar. Acht Personen fielen auf, weil sie unerlaubt eingereist sind oder sich unerlaubt in der Region aufgehalten haben.

Bei vier Personen schlug das polizeiliche Informationssystem Alarm. Gegen sie lagen Haftbefehle vor. Weitere 16 Reisende sind schwarz gefahren. Gegen sie wird ein „Strafverfahren wegen des Erschleichens von Leistungen/Betrug eingeleitet“.

In vier Fällen wurden Fahrausweise manipuliert. Hinzu kamen noch Verstöße gegen das Waffengesetz, Sachbeschädigung durch Graffiti und fahrlässige Körperverletzung. Zudem haben mehrere Personen gegen die räumliche Beschränkung, die sich auf Sachsen-Anhalt bezieht, verstoßen.

„Dieser Einsatz war geeignet, um die Vielzahl von Delikten, die hier nur in einem kleinen geografischen Ausschnitt unserer Inspektion aufgezeigt wurden, darzustellen“, sagt Polizeihauptkommissar Andreas Hesse. „Es zeigt insbesondere die Notwendigkeit verstärkter Fahndungseinsätze, um das strafrelevante Dunkelfeld in Sachsen-Anhalt zu erhellen, Straftaten zu erforschen und gesuchte Straftäter der Vollstreckung zuzuführen“, sagt der Leiter der Bundespolizeiinspektion Magdeburg weiter.

Hintergrund des Einsatzes waren häufig stattfindende Übergriffe in Zügen. Zugbegleiter wurden mehrfach Opfer von Beleidigungen und Körperverletzungen.

Während der Fahndung geriet sogar ein Bikini-Modell ins Visier der Polizisten.